Roman Empire
[English version below]
An denkwürdigen, bisweilen auch eigenartigen Crossovers mangelte es in der langen Geschichte von Batman nicht. In den Jahrzehnten seit seiner Erfindung wurde der dunkle Ritter schon so manches Mal mit Figuren anderer Verlage (oder auch oft genug mit welchem aus dem eigenen Haus) in einer Story verwurstet, die manchmal ganz cool war, manchmal eher skurril. Und dann gibt es Crossovers, die mir leises WT?! entlocken. Der heutige erste Advent scheint mir ein guter Anlass zu sein, ein ebensolches Crossover zum Thema zu machen: „Batman/Santa Claus: Stille Nacht, Blutige Nacht“, eine Erzählung, von der selbst die Leute bei Panini scheinbar nicht glauben können, dass sie zum offiziellen Kanon gehört. Dafür betonen sie zu sehr, dass dies den aktuellen Tatsachen entspricht. Doch worum geht es eigentlich?
Die Story ist schnell erzählt. Wie in vielen Teilen der Welt ist auch im guten, alten Gotham City die Weihnachtszeit angebrochen. Und wir hätten wohl keinen Comic vorliegen, wenn sich diese vorweihnachtliche Zeit auf das Backen von Plätzchen und dem Konsum von ein paar Hektolitern Glühwein beschränken würde. Tatsächlich ist es so, dass wieder einmal das Böse die Stadt heimsucht und Leichen hinterlässt, denen deren Körper es an Blut mangelt, die dafür aber ein formschönes Loch im Halse haben. Mit anderen Worten: Blutsauger gehen um. Und natürlich können Batman, Robin, Superman und der ganze Rest der Gang dieser Gefahr nicht alleine Herr werden. Unterstützung bekommen sie … richtig. Vom Weihnachtsmann. Santa Claus kommt mit Rentier und Schlitten in Gotham angeknattert, um bei der Problemlösung behilflich zu sein. Bei den Blutsaugern handelt es sich nämlich um Draugr, also vampirischen Wesen aus der nordischen Mythologie. Angeführt werden sie von einem Typen namens Krampus. Krampus, dereinst selbst der jener mythischen Bevölkerungsteilnehmer, konnte es offenbar nicht so richtig verknusen, auf dem Rückweg von der Wilden Jagd abgehängt worden zu sein und auf ewig vor verschlossenen Türen zu stehen. Da kann man seinen Unmut auch schon mal an der Zivilgesellschaft auslassen, ist klar. Jedenfalls entspinnt sich eine Hetzjagd, welche die Grenzen Gothams weit hinter sich lässt und bei der selbst ein super Mann irgendwann auf der falschen Seite von gut steht …
Mein erster Impuls wäre, etwas zu schreiben wie „haha, selten so einen Unfug gelesen!“ Mein zweiter allerdings auch. Mir geht es ähnlich wie den Menschen bei Panini, deren Vor- und Nachwort sehr den Eindruck erwecken, nicht so richtig glauben zu können, dass diese mehr als konstruiert wirkende Story zum Kanon gehört, also als „offiziell passiert“ gilt. Warum ist das so? Nun, unter anderem, weil Batman während seiner Lehr- und Wanderjahre eigener Aussage nach den ein oder anderen Kniff vom Klaus gelernt hat. Und nu sitzen wir hier also mit diesem Machwerk, das weihnachtliche Traditionen und nordische Mythologie miteinander verwebt. Gar nicht mal so gut, das alles. Nicht nur, weil die Story, wie schon erwähnt, sehr konstruiert und ziemlich hanebüchen wirkt, sondern auch, weil hier viel zu viele Charaktere in die Handlung gesch(m)issen werden, ohne irgendeinen Mehrwert zu schaffen. An diesem wenig guten Eindruck ändern auch die zweifelsohne sehr hübschen Zeichnungen nichts.
Ihr ahnt es vielleicht schon, ich stelle die rhetorische Frage nebst Antwort aber dennoch abschließend in den Raum: benötigt man diesen Comic? Nein, wirklich nicht. Es sei denn, man ist noch auf der Suche nach einem Geschenk fürs Schrottwichteln. Dann bitte sehr. Ist das nicht der Fall, kann man dieses Crossover gerne ignorieren. So viel Glühwein kann man sich ansonsten gar nicht in die Figur kippen.
Over the long history of Batman, there has been no shortage of memorable—sometimes downright bizarre—crossovers. Over the decades since his creation, the Dark Knight has been mashed up in stories with characters from other publishers (and more than once with figures from his own universe) that have sometimes been cool, sometimes just plain weird. And then there are crossovers that simply make me mutter a quiet WT?!. The first Sunday of Advent feels like the perfect occasion to talk about one such crossover: "Batman/Santa Claus: Silent Night, Deadly Night", a story so out there that even the folks at Panini seem unsure whether to believe it’s part of official canon. The way they repeatedly emphasize that it is canon suggests they’re trying to convince even themselves. But what is it actually about?
The story is quickly told. As in many parts of the world, the Christmas season has arrived in good old Gotham City. And of course, we wouldn’t have a comic on our hands if this pre-holiday time were limited to cookie baking and downing a few hectoliters of mulled wine. In fact, once again, evil stalks the city, leaving behind corpses drained of blood—with elegant puncture wounds in their necks. In other words: bloodsuckers are on the loose. And naturally, Batman, Robin, Superman, and the rest of the gang can’t handle this threat on their own. They get help from … yep, Santa Claus. Good ol' Saint Nick shows up in Gotham with reindeer and sleigh, ready to lend a hand.
The bloodsuckers are Draugr—vampiric creatures from Norse mythology—led by a guy named Krampus. Krampus, once one of those mythical beings himself, apparently didn’t take it well when he was left behind on the way back from the Wild Hunt and found himself forever locked out of the afterlife. Understandably, he decided to take out his frustration on the civilian population. What follows is a wild chase that leaves Gotham’s borders far behind—and even Superman ends up standing on the wrong side of right …
My first impulse was to write something like: Haha, I’ve rarely read such nonsense! And honestly, my second impulse wasn’t any different. I feel much the same as the folks at Panini, whose foreword and afterword give off the strong impression that they too can hardly believe this convoluted mess of a story is actually considered canonical—i.e., officially part of Batman continuity. Why is that? Well, partly because Batman claims that during his formative years, he learned a few tricks from Santa Claus. And now here we are with this creation that tries to weave Christmas traditions and Norse mythology into one narrative. Not particularly successfully, I might add.
It's not just that the story feels overly constructed and frankly absurd—it’s also that far too many characters are tossed into the mix without contributing anything meaningful. And unfortunately, not even the undeniably pretty artwork can change that.
You might already guess my final verdict, but I’ll pose the rhetorical question anyway: Do you need this comic? No, absolutely not. Unless you’re still looking for a last-minute gift for a White Elephant party—then be my guest. Otherwise, feel free to ignore this crossover. No amount of mulled wine can make this go down smoothly.
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