[English version below]
Mal eine Frage an Euch: Hört Ihr beim Lesen von Comics manchmal Musik? Und noch eine weitere Frage: Die Szene aus dem ersten „Blade“-Film mit Wesley Snipes in der Rolle des tagwandelnden Vampirs, in der in einer Disco Blut aus der Sprinkleranlage kommt, die kennt Ihr auch alle, oder? Dann ist Euch unweigerlich auch New Orders „Confusion“ im Pump Panel Reconstruction Mix ein Begriff. So heißt nämlich der technoide Banger, der jene Szene musikalisch beschallt. Ich frage bzw. erwähne das, weil sich diese Mucke auch als Soundtrack für den Comic eignet, um den es mir nun geht: „Blood Hunt: X-Men“.
Jau, wir sind immer noch mittendrin in Marvels/Paninis großem Event, in dem via Darkforce-Anwendung der Himmel dauerhaft verfinstert wurde und seitdem große Heerscharen von Vampiren völlig schambefreit und hemmungslos über das Antlitz der Erde wandeln, um zu ihresgleichen zu machen, wer noch nicht gebissen wurde. Wieso, weshalb und warum das so ist, wer dafür verantwortlich war bzw. ist und wer sich deshalb hat korrumpieren lassen, das wird in der eigentlichen „Blood Hunt“-Storyline erklärt. Mittlerweile weiß man sicher, was da so abgeht, dennoch möchte ich für diejenigen, deren erster Kontakt mit „Blood Hunt“ dieser Comic ist, zumindest in dieser Review nicht weiter ausholen.
Wie schon zuvor bei Moon Knight und Spider-Man, so ist auch dieser Sonderband mit den populären Mutanten im Fokus eine Sammlung von Erzählungen, deren Handlung jeweils während der „Blood Hunt“-Ereignisse verläuft. Zusätzlicher Lesestoff quasi für alle, deren (Blut-)Durst nach durch die eigentliche Storyline noch nicht gestillt wird oder wurde.
Wir folgen hier Jubilee durch die neuerdings ewige Nacht, die, während sie Unschuldigen zu helfen versucht, ihre vampirischen Wurzeln wieder vor Augen geführt bekommt. Kann man machen, kann man lesen und kann man vor allem direkt im Anschluss auch wieder vergessen. Nett, aber ohne Mehrwert. Psylockes Auftritt in Japan, die sich mit vampirgewordenen Sagengestalten prügelt, ist da schon ungleich unterhaltsamer. Zumal auch viel dynamischer und temporeicher in Szene gesetzt. Hier hätte ich während der Lektüre Popcorn haben wollen.
Und dann ist da ja auch noch der den größten Teil des Bandes einnehmende Auftritt von Wolverine, der sich mit seiner Gefährtin Louise, nennen wir sie fortan gerne auch Nightguard, durch die Horden von Untoten schnitzelt. Im Gegensatz zu den bisherigen Tie-in-Storys, dier hier im Blog Gegenstand der Betrachtungen waren, hat die Splatterdisco mit dem haarigen Mutanten und den scharfen Klingen auch einen Superschurken am Start, der das allgemeine Chaos nutzen möchte. Inhaltlich und optisch geht hier die Post ab und ich bin mehr als nur geneigt zu attestieren: Von den bisherigen Add-ons zur „Blood Hunt“-Saga ist dies hier das vergnüglichste.
Die Frage, ob man das allerdings braucht, ist eine ganz grundsätzliche und müsst Ihr für Euch beantworten. Die Storys mit Psylocke und Wolverine haben mir gut gefallen und mich auch sehr gut unterhalten. Als Must-Read würde ich sie dennoch nicht ansehen. Kann man machen, wenn man Fan der anhaltenden Vampirthematik ist. Und mit dem besagten Song von New Order auf den Ohren macht das gleich nochmal so viel Spaß. Wenn man es verpasst, geht die Welt allerdings auch nicht unter.
Here's a question for you: Do you sometimes listen to music while reading comics? And another question: You all remember the scene from the first "Blade" movie starring Wesley Snipes, where blood sprays from the sprinklers in a nightclub, right? If so, you undoubtedly know New Order's "Confusion" in the Pump Panel Reconstruction Mix—that banging techno track scoring that scene. I mention this because this particular tune also serves as a fitting soundtrack for the comic I'm about to discuss: "Blood Hunt: X-Men."
Yep, we're still deep in Marvel/Panini's massive event where the sky has been permanently darkened by Darkforce, leading hordes of vampires to shamelessly roam the Earth, transforming whoever hasn't been bitten yet. Why exactly this happened, who's responsible, and who has been corrupted—well, all of that is explained in the core "Blood Hunt" storyline. By now, readers familiar with the series know what's going on, so I won't elaborate further to avoid spoilers for newcomers who might be encountering "Blood Hunt" for the first time through this particular comic.
Similar to previous installments featuring Moon Knight and Spider-Man, this special edition spotlighting the popular mutants collects stories taking place during the "Blood Hunt" event. It's additional reading material for those whose (blood) thirst hasn't yet been fully quenched by the main storyline.
We follow Jubilee through the newly eternal night, confronting her vampiric roots again while attempting to help the innocent. Sure, it's readable, enjoyable even—but ultimately forgettable. Nice, but lacking real substance. Psylocke’s adventure in Japan, where she battles vampires inspired by legendary creatures, proves considerably more entertaining—far more dynamic and fast-paced. This segment had me craving popcorn as I read.
And then there's Wolverine, occupying the largest part of the volume, slicing his way through undead hordes alongside his companion Louise, or Nightguard, if you prefer. Unlike the previous tie-in stories discussed here, this bloody dance with our hairy mutant also introduces a supervillain eager to capitalize on the chaos. Visually and narratively, this storyline delivers, and I'm inclined to declare it the most enjoyable addition to the "Blood Hunt" saga thus far.
Whether this is essential reading, however, is something you must decide for yourself. The Psylocke and Wolverine stories entertained me thoroughly, yet I wouldn’t label them as must-reads. Worth checking out if you're a fan of ongoing vampire themes—and certainly more enjoyable with that aforementioned New Order track blasting through your headphones. But if you miss out on it, rest assured—the world won’t end.
Roman Empire