[English version below]
Spider-Man und Dr. Otto Octavius, auch bekannt als Dr. Octopus, sind sich bekanntlich - Achtung, gleich kommt’s! - spinnefeind. Das ist Comicallgemeinwissen, über das man selbst dann verfügen kann, wenn einen die Welt der bunten Panels allenfalls peripher tangiert. Irgendwann in der langen, über die Jahre wie auch immer gestalteten Beziehung der beiden Männer, ermächtigte sich Dr. Octopus dereinst über Geist und Körper unserer freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft. Das tat er im ersten Band von „Der überlegene Spider-Man“ ebenfalls. Dort ging es dann darum, eine menschliche Supernova aufzuhalten, welche über die Kraft eines sterbenden Sterns verfügte und für ihre Gefangenschaft auf Rache aus war. Im Visier: Spider-Man. Nur konnte der ja nüscht für ihre Pein. Das soll als winzige Rückblende auf den ersten Band aus dem August 2024 reichen. Zeit für eine nähere Betrachtung des zweiten und somit finalen Bandes mit dem Untertitel „Der Geist des Bösen“.
Peter Parker alias Spider-Man ist wieder Herr im eigenen Oberstübchen. Das war er gegen Ende des letzten Bandes schon. Und auch Supernova, die Octavius aus einer sehr verqueren Ambition, die Energieprobleme der Menschheit zu lösen peinigt, ist schnell wieder eingefangen. Ende gut, alles gut? Mitnichten, liebe Freunde. Denn der Geist von Dr. Octopus und sein manischer Antrieb zur Unterjochung ist in der Zwischenzeit auf Spider-Boy übergesprungen. Und von dort aus auf unzählige Spiderbots. Was zur Folge hat, dass im Nu ganz New York City korrumpiert ist von den dunklen Trieben Dr. Octopus’, der mittlerweile selbst nicht mehr so ganz überzeugt ist davon, dass diese Art der feindlichen Übernahme die Idee des Jahrhunderts war. Peter Parker hat also alle Hände voll zu tun. Dass ihm auch noch unter anderem auch noch Tante May oder J. Jonah James, letzterer im Besitz von nur allzu bekannten Tentakeln, ans Leder wollen, macht sein Leben nicht gerade einfacher…
Wenn ich mich recht entsinne, lautete mein Fazit zum ersten Band damals sinngemäß, dass dies nicht der stärkste Titel in Paninis Spider-Man Line-Up ist, aber dennoch rasante Action und durchgängig solide Unterhaltung bietet. Ich fühle mich motiviert, dieses Fazit auch auf den zweiten Band anzuwenden.
Christos Gage und Dan Slott servieren hier im besten Sinne klassische Spinnenaction, die genügend Rambazamba auffährt, um bei kontinuierlichem Tempo gut zu unterhalten, ohne direkt die dicksten Fässer aufzumachen. Die wunderbaren Zeichnungen von Mark Bagley, die das wilde Geschehen hervorragend einfangen, runden den insgesamt guten Eindruck ab.
Aus noch nicht so ganz geklärten Gründen weckt dieser Storybogen bei mir nostalgische Gefühle. Was ich ebenfalls nicht für das Schlechteste halte, was sich über einen Comic sagen lässt. Mit dem zweiten Band kommt dieser Takeover-Handlungsbogen direkt schon wieder zu einem Ende und es ist fraglich, ob ich mich in einem Jahr noch daran werde erinnern können. Dennoch: Der Unterhaltungswert passt und wer von einem Spider-Man-Comic nicht erwartet, dass immer nur die schwersten Geschütze aufgefahren werden, macht mit der Anschaffung und dem Konsum von der „überlegene Spider-Man“-Saga nichts verkehrt.
Spider-Man and Dr. Otto Octavius, better known as Dr. Octopus, are famously—wait for it—arch-enemies. That's basic comic-book knowledge, even for those with only a peripheral interest in the colorful world of comic panels. At some point in their long, convoluted relationship, Dr. Octopus took control over the mind and body of our friendly neighborhood Spider-Man. This also occurred in the first volume of "Superior Spider-Man," where the storyline revolved around stopping a human Supernova wielding the power of a dying star and seeking revenge for her imprisonment, mistakenly blaming Spider-Man for her suffering. That’s just a quick recap of the first volume from August 2024. Now, let's dive into the second and final volume, subtitled "The Spirit of Evil."
Peter Parker, aka Spider-Man, has regained control of his own mind. He managed to do that toward the end of the previous volume, quickly recapturing Supernova, who had suffered under Octavius's misguided attempts to solve humanity's energy problems. All's well that ends well? Not quite, my friends. Dr. Octopus's sinister spirit and his manic urge to dominate have meanwhile jumped to Spider-Boy and subsequently to countless Spiderbots. In no time, all of New York City is corrupted by Dr. Octopus's dark impulses. Octavius himself starts questioning whether this hostile takeover was truly the greatest idea. Peter Parker certainly has his hands full. The fact that Aunt May and J. Jonah Jameson—the latter now sporting all-too-familiar tentacles—are also gunning for him doesn't exactly simplify his life.
If I recall correctly, my conclusion for the first volume was along the lines of it not being the strongest title in Panini's Spider-Man lineup, yet offering rapid action and consistently solid entertainment. I feel inclined to extend this summary to the second volume as well.
Christos Gage and Dan Slott deliver classic Spidey action at its best, providing ample thrills and maintaining a consistently entertaining pace without resorting to overly grandiose storytelling. The fantastic artwork by Mark Bagley, capturing the wild action beautifully, rounds out a thoroughly enjoyable experience.
For reasons not entirely clear to me, this storyline evokes nostalgic feelings—something I don't consider a bad attribute for a comic. With this second volume, the "Takeover" story arc comes quickly to an end, and it's uncertain whether I'll remember it in a year’s time. Still, the entertainment value is solid. For readers who don’t expect every Spider-Man comic to deliver earth-shattering stakes, picking up "Superior Spider-Man" won't lead to disappointment.
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