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Wenn es bei Marvel ein Multiverse gibt und auch ein Spider-Verse, dann ist es irgendwie auch folgerichtig, dass es beim Haus der Ideen auch noch für ein Venomverse gereicht hat. Zumindest erscheint mir das konsequent. Zumal sich mit dem Alien-Symbionten, der zuerst Peter Parker buchstäblich auf den Leib rückte und später hauptsächlich mit Eddie Brock durch die Straßenschluchten New Yorks geschwungen ist, auch ganz coole Geschichten erzählen lassen. Entweder mit dem am liebsten menschliche Gehirne fressenden, schwarzen Symbionten allein oder gerne auch in Kombination mit dem roten, noch bösartigeren Gegenstück Carnage. Letzterer hat mit dem Mörder Cletus Kasady bekanntlich sein passendes Match gefunden und sorgt immer wieder für eine grausame Melange aus Mord, Totschlag, Chaos und Zerstörung. Dass die Geschichten, die rund um Venom und seine menschlichen Wirte erzählt werden können, gleichermaßen kurz, knackig und cool sein können, diesen Beweis möchte der in Kürze erscheinende Sammelband „Extreme Venomverse: Symbiose im Multiversum“ erbringen. Klappt das? Grundsätzlich ja.
Ist noch nicht lange her, da bin ich an dieser Stelle sehr ins Schwärmen geraten. Grund war der fünfte Band aus der „Batman – Urban Legends“-Reihe, der ein paar Storys versammelte, an die sich Fans gewiss noch in Jahren erinnern werden. „Extreme Venomverse“ ist ebenfalls eine Reihe von Geschichten, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, irgendwann aber in ein größeres Ereignis übergehen sollen. „Der Tod des Venomverse“, ick hör dir trapsen!
Man könnte also erst einmal annehmen, dass es den Kunstschaffenden hier auch gelungen ist, ein paar wirklich beeindruckende Geschichten zu liefern. Und in einigen Fällen ist das auch tatsächlich so! Eddie Brock, der als Spider-Man für Recht und Ordnung sorgt, unterstützt von seinem Symbiontenfreund, ist dabei ebenso ein Eindrucksschinder, wie die Vermischung von Black Cat mit dem außerirdischen Wesen. Richtig gut auch die im wilden Westen angesiedelte Story, in der ein Fremder namens Parker, dessen Gesicht zur Hälfte hinter einer Maske, die an eine Spinne erinnert, verborgen ist, ein paar Gesetzlosen zeigt, wo der Frosch die Locken hat. Nicht zu vergessen auch jene Story, in welcher der Kingpin mit dem schwarzen Glibbervieh unterwegs ist. Und es wächst ja so schon kein Gras mehr, wo Kingpin mal richtig hinlangt.
Ihr merkt es vielleicht schon – an Abwechslung mangelt es nicht, an interessanten Geschichten auch nicht. Dass bei der Vielzahl der hier abgedruckten Storys nicht alles Gold ist, liegt möglicherweise auf der Hand und ist prinzipiell ganz gut zu verkraften. Kollege Carnage taucht auch manches Mal auf, ebenso wie Agent Venom, hier in Gestalt von Anne Weying. Und schon wieder klingelt auch „Der Tod des Venomverse“ an der Tür. Ich schätze, ich lehne mich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich an dieser Stelle spekuliere, dass dort so richtig die Post abgehen wird. Schließlich hat sich Carnage nicht weniger zum Ziel gesetzt als die komplette Vernichtung aller Venom-Symbionten in allen Multiversum!
So abwechslungsreich wie die Storys sind auch die verschiedenen Zeichenstile. Von regulärer Superheldenkost über Graphic-Novel-Kunst und Manga-Zeichnungen bis zu Bildern im Stile klassischer Comicstrips wie „Calvin und Hobbes“ ist wirklich eine ganze Menge dabei. Teilweise richtich jutes Zeug! Ich bin noch nicht abschließend sicher, ob dieser Band über die Fanbase von Venom hinaus eine Pflichtanschaffung ist oder nicht. Ein Fehlkauf ist es aber keineswegs. Und wer sich inhaltlich vorbereiten möchte auf die Dinge, die hier verschiedentlich schon Erwähnung gefunden haben und die bald beginnen werden, kommt ja doch nicht an diesem Comic vorbei.
If Marvel can have a Multiverse and even a Spider-Verse, it only makes sense that the House of Ideas also has room for a Venomverse. It feels consistent to me, especially given the cool stories that can be told about the alien symbiote, first famously bonding with Peter Parker before swinging through New York City primarily with Eddie Brock. Stories featuring the black symbiote who prefers to snack on human brains are often thrilling, especially when combined with his even nastier, red counterpart, Carnage. The latter found his perfect match in serial killer Cletus Kasady, consistently causing gruesome mayhem, murder, chaos, and destruction. Now, the upcoming collection "Extreme Venomverse: Symbiosis in the Multiverse" aims to demonstrate how Venom and his human hosts can be the centerpiece of sharp, snappy, and undeniably cool tales. Does it succeed? In short, yes.
Not too long ago, I found myself enthusiastically praising the fifth volume of the "Batman – Urban Legends" series, which contained some truly memorable stories fans will surely cherish for years. Similarly, "Extreme Venomverse" presents a collection of stories that seem unrelated at first glance but will eventually lead into a larger event—namely, "The Death of the Venomverse." I can almost hear the foreshadowing!
So, you might initially expect that the creators have managed to deliver some truly impressive narratives. And in some cases, they absolutely have! Eddie Brock functioning as Spider-Man, upholding law and order alongside his symbiotic buddy, is just as compelling as the fusion of Black Cat with the alien symbiote. Another standout is a Wild West story featuring a mysterious stranger named Parker, whose face is half-hidden behind a spider-like mask, as he teaches some outlaws a serious lesson. And let’s not forget the tale where the Kingpin teams up with the gooey black creature—since destruction already follows Kingpin wherever he goes, pairing him with Venom only amplifies the chaos.
You can probably tell already—there's no shortage of variety or intriguing stories here. Naturally, given the number of stories included, not everything is equally brilliant, and that’s understandable. Carnage occasionally appears, as does Agent Venom, here portrayed by Anne Weying. And again, the looming "Death of the Venomverse" makes its presence felt. I don’t think I'm going out on a limb by speculating that this event will be a wild ride, given that Carnage’s goal is nothing less than the total annihilation of all Venom symbiotes across every multiverse!
The artwork is just as diverse as the stories themselves, ranging from standard superhero visuals and graphic novel art to manga-influenced illustrations and even drawings reminiscent of classic comic strips like "Calvin and Hobbes." Some genuinely excellent stuff! I'm still unsure if this collection is an essential buy beyond Venom’s core fanbase, but it’s certainly not a mistake to pick it up. And anyone wanting to prepare themselves for the upcoming events hinted at throughout these pages will find this comic impossible to skip.
Roman Empire