[English version below]
Unter dem Banner „Dawn of DC“ sind in den letzten Monaten so einige Titel veröffentlicht worden. Beziehungsweise haben im Rahmen von DCs Neustart-Initiative diverse Reihen einen neuen Aufguss spendiert bekommen. Ziel war es, neue Leserschaft zu generieren und gleichzeitig aber auch jene bei Laune zu halten, die schon länger dabei sind. Im Zuge dessen sind viele gute und einige sehr gute Comics veröffentlicht worden, leider aber eben auch ein paar Gurken. Und der erste Aufschlag von Oliver Queen alias Green Arrow konnte zumindest mich nicht begeistern. Zu verworren, zu unausgegoren war mir das, was im ersten Band aufgeführt wurde. Zumal: Wer die „Dark Crisis“ nicht mitverfolgt hatte, gewiss auch einigermaßen ratlos durch die Seiten blätterte. Die dunkle Krise ist für das Verständnis, warum Oliver Queen auf einer einsamen Insel fest saß, getrennt von seiner (Arrow-)Familie und Kokosnüsse schaukelnd, durchaus elementar. Thema hier und heute ist der zweite Band mit dem Untertitel „Heimkehr“.
Der Großteil dieses zweiten Comics rund um den Bogenschützen mit dem grünen Gewand am Leibe dient als ein Auftakt zu dem nächsten großen Ereignis im DC-Universum: Absolute Power, das rund um die durchtriebene Amanda Waller konzipiert wurde. Oliver Queen ist inzwischen fertig damit, die Kokosnüsse zu schaukeln, wieder zurück von der Insel und mit einem Teil seiner Familie wiedervereint, gleichwohl aber bass erstaunt, dass die Justice League offenbar die Stecker gezogen hat. Im Rahmen der Nachwirkungen der Dark Crisis sind nun die Titans um Nightwing am Drücker.
Und auch wenn man davon ausgehen dürfte, dass wenn die Liga schon den Betrieb einstellt, auch sämtliches Inventar von Wert und Interesse eingemottet wird - schließlich zählt man einen wie Batman zu den Hausmeistern - irgendwo kommt immer eine Amanda Waller (oder artverwandte Saquegänger*innen) angesaust, die der Meinung ist: Kiek doch mal hin, da muss doch noch wat sein!
Und so ist Oliver Queen unterwegs, um einen besonderen Gegenstand von Wert und Interesse zu bergen. Als Gegenleistung darf er das nächste Mitglied seiner Familie wiedersehen. Es versteht sich natürlich von selbst, dass Queen nicht einfach durch die verstaubten Kemenaten schleicht und gutes Meißner Porzellan eintütet. Da steht schon ein bisschen was anderes auf Wallers Wunschzettel. Und noch vor Ort gibt es ein pfeilgeschwängertes Stelldichein mit einem alten Widersacher, der den Umgang mit dem Bogen genauso gut beherrscht wie Mr. Queen selbst…
Joa. Hm. Tja. So richtig aus den jüngst zum Probetragen und Einlaufen an meinen Füßen befindlichen Wanderschuhen kickt mich auch der zweite Band nicht. Zwar ist hier alles logischer, schlüssiger und auch ohne weiteres Hintergrundwissen nachvollziehbarer als noch im ersten Band, aber das sagt ja nicht aus, dass es deswegen auch gut und spannend ist. Für mein Empfinden ist es das nicht und in meinem Koppe rotiert nach wie vor das Wort „unnötig“, was diesen „Dawn of DC“-Neustart anbelangt.
Ich erinnere mich, Damals™️ richtig coole, von Kevin Smith geschriebene Storys mit dem Bogenschützen gelesen zu haben. Und ich komme nicht umhin, mich immer wieder sehnsüchtelnd daran zu erinnern. Denn auch dieses zweite Green-Arrow-Moped schafft so null Mehrwert. Weder für den Charakter und dessen Entwicklung, noch für seine Leserschaft. Und dass die Zeichungen, für sich betrachtet zwar durchaus ganz hübsch anzuschauen, aber stilistisch teilweise sehr weit auseinander, so wirken, als hätte man aus jedem Dorf einen Köter genommen, steigern das Vergnügen ebenfalls nicht.
In diesem Jahr wird es, nicht zuletzt wegen des „Absolute Power“-Events mindestens noch einen dritten Band aus der aktuellen Serie geben. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt, dennoch: Dass Oliver Queen hier noch - Obacht jetzt! - Bogen schlägt zu einem Top-Titel, daran mag ich derzeit einfach nicht glauben.
Under the banner of Dawn of DC, we’ve seen a whole bunch of titles roll out in recent months. Or rather, existing series have been given a reboot – some more, some less extensive – with the goal of pulling in new readers while also keeping the long-timers onboard. The results? A healthy mix of the good, the great, and yes... a few absolute stinkers.
Sadly, Green Arrow’s first swing at the Dawn of DC initiative was, for me at least, squarely in the latter category. Too convoluted, too unfocused, too reliant on knowledge from Dark Crisis to make any real sense. Unless you had followed that storyline, you’d be forgiven for wondering why Oliver Queen was stranded on a deserted island, doing the coconut shuffle all by his lonesome. Not exactly the heroic return fans might have hoped for.
Which brings us to Volume 2, titled Homecoming.
Oliver’s back. No more hammock naps under palm trees – he’s been reunited with (part of) his Arrow-family and finds himself absolutely baffled that the Justice League has apparently closed up shop. In the wake of Dark Crisis, the Titans are now front and center, with Nightwing taking the lead. But where there’s abandoned JL property, you can bet your last kryptonite coin that someone like Amanda Waller will come sniffing around, convinced that some shiny relic of interest is still up for grabs.
And wouldn’t you know it – Ollie’s now on a mission to recover said object. The reward? A chance to see another missing member of his family. Of course, things don’t go as planned. Before long, he’s caught in a tense, arrow-filled face-off with a familiar nemesis who’s just as skilled with a bow as Mr. Queen himself.
So. Yeah. Hm. Well.
I wish I could say Volume 2 pulled me in. That it made up for the missteps of its predecessor. That it made me care. But honestly? It doesn’t. Sure, it’s more coherent and easier to follow than the first one – which, let’s be honest, isn’t saying much – but it still feels... unnecessary.
The story offers no real development for Oliver Queen as a character. No fresh angle. No meaningful emotional beats. It’s just kind of there, nudging the narrative slightly forward on its way to the next big crossover event (Absolute Power, in case you’re keeping score).
And speaking of unnecessary: the art. While each segment might be nice enough to look at in isolation, the shifting styles throughout the volume make it feel like a patchwork of mismatched tones. Like someone invited a different artist from every comic shop in America to contribute a page. The result? Visually jarring and narratively unhelpful.
I find myself yearning for the old days™️. You know, when Kevin Smith was writing sharp, emotionally resonant Green Arrow stories that made you feel something. This? This doesn’t even graze that bar. Not even close. It’s not bad, per se – it just lacks punch, purpose, and frankly, a reason to exist.
And yes, we’re getting a third volume later this year, tied to the Absolute Power event. And yes, hope dies last. But as far as I’m concerned, unless something drastically changes, it’s hard to imagine Oliver Queen sticking the landing – or even finding the damn runway.
Final verdict:
Green Arrow: Homecoming is a mild improvement over a lackluster first volume, but still far from must-read territory. Pretty pictures can’t save a weak plot. Unless you’re a die-hard completionist or an Ollie superfan, feel free to skip this one.
Roman Empire