[English version below]
Manchmal passiert es, dass ich beim regelmäßigen Stöbern in der Quartalsvorschau von Panini Comics irgendwas entdecke und denke: „Haha, was! Nicht euer Ernst! 😀“ So geschehen auch kürzlich, als ich den Comic erspähte, um den es mir nun nachfolgend gehen soll: „Justice League vs. Godzilla vs. King Kong“, Ja, richtig gelesen. Die größten Helden von DC werden in einen Topf geworfen mit einigen der populärsten Monster aus dem Monsterverse, es wird auf größtmöglicher Hitze gekocht und kräftig umgerührt. Und dann soll die Suppe auch noch schmecken! Tut sie das? Na, sagen wir mal so: Eine Affinität zu Blockbuster-Kinofilmen, wie sie ein Roland Emmerich auf die Leinwand bringt, schadet beim Verdauen dieses mehr als 260 Seiten starken Wälzers sicher nicht. Lasst uns mal einen ausführlicheren Blick drauf werfen.
Es überrascht Euch sicher nicht, wenn ich Euch nachfolgend erkläre, dass die Handlung dieses Comics ziemlich Banane eher überschaubar ausgefallen ist. Lex Luthor und seine Gang, die Legion of Doom, schaffen es, in Supermans Festung der Einsamkeit einzudringen. Eigentlich wollten sie dabei nur irgendwas stehlen, was die ach so verhasste Justice League in der Phantomzone einsperren soll. Aber wie das so ist bei einer Bande verbrecherischer Blitzmerker Genies – so richtig nach Luthors Pfeife tanzt dort niemand, besonders Toyman nicht, und so kommt, was kommen muss und der Einbruch geht gehörig in die Hose. Mit dem Ergebnis, das wolkenkratzerhohe Monster plötzlich die Welt von Superman & Co. heimsuchen!
So ist beispielsweise good old Godzilla schnurstracks nach Metropolis gelatscht und legt die Stadt in Schutt und Asche. Beim Versuch, dieses Monster aufzuhalten, wird Superman allerdings so schwer verwundet, dass nicht so richtig klar ist, ob er den angedachten Heiratsantrag an seine geliebte Lois wird überbringen können – oder vorher doch er die Radieschen von unten anguckt. Batman, Green Lantern und der nicht minder Greene Arrow und wie sie alle heißen, sie haben ziemlich schnell alle Hände voll zu tun: Die Monster stoppen, Superman vorm Abnippeln bewahren und quasi wie nebenbei auch noch Lex Luthor und seine Gang aufhalten, die ihrerseits das entstandene Chaos nutzen wollen …
Diesen „Haha, was! Nicht euer Ernst!”-Gedanken hatte ich auch quasi durchgängig während der Lektüre dieses völlig absurden, aber auch reichlich unterhaltsamen Comics! Beinahe beschleicht mich das Gefühl, als habe man Brian Buccellato den Passierschein A38 überreicht, mit den Worten: mach ma! Tob dich aus! Denn in dieser an Action kaum zu überbietenden Geschichte wird ein WTF?!-Moment an den nächsten gereiht, nicht notwendigerweise übermäßig literarisch wertvoll, aber unterhaltsam effektiv. Der Vergleich zu Filmen von Roland Emmerich drängt sich förmlich auf. Nicht nur, weil er selbst dereinst mal Godzilla ins Kino brachte, sondern weil sich seine Filme selten mit besonders geschliffenen Dialogen, fein gezeichneten Charakteren oder wunderbar ausgeklügelten Geschichten aufhalten. Viel mehr zelebriert der Mann seit ehedem die Lust an der Zerstörung und, das muss ihm der Neid lassen, kaum jemand kann das so gut wie er. Und so verhält es sich auch mit „Justice League vs. Godzilla vs. King Kong“.
Dieser Comic wird keinen Blumentopf dafür gewinnen, dass die Handlung ziemlich prima wäre. Oder die Dialoge bemerkenswert herausgearbeitet. Oder die Ereignisse der handelnden Personen in der Charakterentwicklung irgendwie dienlich. Nüscht is! Buccellato wirft einfach alles, was irgendwie knallen und Spaß machen könnte, in diesen Action-Kracher und macht sich dabei scheinbar überhaupt keine Platte, ob irgendwas irgendwie davon auch nur ansatzweise einen Sinn ergibt.
Die für die Bilder zuständigen Christian Duce und Tom Derenick lassen sich nicht lumpen und zünden ihrerseits ebenfalls sämtliche Raketen, um aus diesem Comic einen Action-Blockbuster zu machen. Die Zeichnungen sind durchaus schick und, viel wichtiger, auch entsprechend flott und temporeich, um dem wilden Geschehen, das dargestellt werden soll, zu entsprechen. Ich kann es kaum anders sagen, daher: Hier geht so richtig die Post ab! Das ist alles unfassbar dämlich, was hier passiert und vielleicht gerade deshalb auch sehr unterhaltsam! Oder anders: Wie viele WTF?!-Momente passen in einen Comic? Die Antwort ist ja. Und wenn Du Dich auch für solcherlei Blödsinn begeistern kannst, dann nimm mit den Bumms. Besser wird es in dieser Hinsicht in diesem Jahr nicht mehr.
Sometimes when I'm casually browsing through Panini Comics' quarterly previews, I stumble upon something and think: "Haha, what?! You can't be serious! 😀" This recently happened when I spotted the comic I'll discuss here: "Justice League vs. Godzilla vs. King Kong." Yep, you read that right. DC's greatest heroes are being tossed into the same pot with some of the Monsterverse's most iconic beasts, stirred vigorously on maximum heat. And the soup is supposed to taste good! Does it? Let's put it this way: Having an affinity for blockbuster movies like those Roland Emmerich brings to the screen certainly won't hurt when digesting this whopping 260+ page volume. Let’s take a closer look.
You probably won’t be shocked when I tell you the story in this comic is utterly bananas and rather simple. Lex Luthor and his crew, the Legion of Doom, manage to break into Superman’s Fortress of Solitude. Their original goal was merely to steal something that would lock the despised Justice League away in the Phantom Zone. But as things tend to go with a gang of criminal masterminds—particularly when nobody, especially Toyman, is following Luthor’s exact instructions—the break-in inevitably goes awry. The result? Skyscraper-sized monsters suddenly invade Superman & Co.’s world!
For instance, good old Godzilla immediately marches straight to Metropolis, reducing the city to rubble. Superman's attempt to stop the creature leaves him gravely injured, casting doubt over whether he'll ever get to pop the question to his beloved Lois or instead bite the dust beforehand. Batman, Green Lantern, the equally "Greene" Arrow, and their allies quickly have their hands full: stopping the monsters, preventing Superman from kicking the bucket, and incidentally foiling Lex Luthor and his gang, who aim to exploit the chaos for their own ends…
That "Haha, what?! You can't be serious!" feeling accompanied me throughout this utterly absurd yet thoroughly entertaining comic! It almost feels like someone handed Brian Buccellato a license to go wild, essentially saying: "Have at it! Go nuts!" Because this story, crammed with nonstop action, chains one WTF?! moment to the next—not exactly literary gold, but effectively entertaining nonetheless. The comparison to Roland Emmerich movies practically leaps off the page. Not just because Emmerich himself once brought Godzilla to the cinema, but because his films rarely bother with polished dialogue, nuanced characters, or cleverly crafted plots. Instead, Emmerich has always reveled in destruction, and credit where it's due: few do it better. And that's exactly how it is with "Justice League vs. Godzilla vs. King Kong."
This comic won’t win any awards for a fantastic plot, sharply written dialogue, or significant character development. Nope, none of that! Buccellato just tosses everything that could possibly explode or entertain into this action-packed spectacle without seeming to care if anything makes the slightest bit of sense.
Artists Christian Duce and Tom Derenick don't hold back either, launching every visual firework imaginable to transform this comic into an action-blockbuster experience. The artwork is pretty sleek, and crucially, it's fast-paced and dynamic, perfectly capturing the madness unfolding on the pages. There's really no other way to put it: it's a wild ride! Everything happening here is incredibly dumb—and precisely because of that, it's incredibly fun! Or to put it differently: How many WTF?! moments can fit into one comic? The answer is yes. If you also have a soft spot for such delightful nonsense, grab it and enjoy. It doesn't get any better than this in that regard this year.
Roman Empire