Roman Empire
[English version below]
Kann mir vielleicht irgendjemand mal das Phänomen Taylor Swift erklären? Ich habe das Gefühl, irgendwas ganz Entscheidendes verpasst zu haben, und kann daher nicht begreifen, wie es sein kann, dass die Menschen (vorrangig in den USA) so auf diese Frau abfahren. – Diese Frage stellte ich mir neulich auf meinem Facebook-Profil und ich gebe zu: Die Reaktionen darauf waren durch die Bank gleichermaßen provoziert wie auch erwartet. Die Bandbreite, die eigentlich keine ist, reichte dabei von „selbst für Kaufhausmusik zu belanglos“ über „knallharte Geschäftsfrau, die mit ihren Songs bei Jugendlichen Identität stiftet“ bis hin zu „Hype ohne Wiedererkennungswert“ war so ziemlich alles dabei, was ich aufgrund meiner Filter Bubble auch ganz ohne Kristallkugel schon vorher unterhalb meines Postings gesehen habe. Der Musikjournalist und Radiomoderator Ecki Stieg („Grenzwellen“) lieferte einen interessanten Einwurf: Konsumierenden das Gefühl zu geben, etwas ganz Entscheidendes verpasst zu haben, sei Teil eines jeden Marketings und wenn man in der Lage ist, das für sich selbst zu entscheiden, würde man zufriedener leben.
Ja, mag sein.
Da ich von Natur aus ein neugieriges Kerlchen bin, fasste ich aber den Entschluss, meine übliche Filterblase zu verlassen und mich mal mit dem Phänomen Taylor Swift zu befassen. Horizonterweiterung hat auch noch nie geschadet. Musikalisch ist die Frau bisher immer unterhalb meines Radars geflogen. Nach immer neuen Rekordmeldungen, nicht nur das aktuelle Album betreffend, wurde meine Aufmerksamkeit und mein Interesse dann aber doch geweckt. Falls Ihr bisher auch zu denen gehört, die da auch nicht so im Thema sind, möchte ich Euch nachfolgend einmal ganz kurz ins Boot holen.
„Midnights“ war noch keine 24 Stunden veröffentlicht, da kam schon Spotify um die Ecke und gratulierte Taylor Swift zum „Rekord für das meistgestreamte Album an einem einzigen Tag in der Geschichte von Spotify“. Und während zwischenzeitlich Spotifys US-Server überlastet waren, kann Frau Swift inzwischen von sich behaupten, auch bei uns „die erfolgreichste Streaming-Debütwoche aller Zeiten (Kategorie Künstlerinnen)“ hingelegt zu haben. Doch damit nicht genug – die „Swifties“, wie sich die Fans wohl selbst bezeichnen, griffen innerhalb der ersten drei Tage mehr als eine Million mal zu den verschiedenen CD-Varianten des Albums. Fällt bei inzwischen mehr als 250 Millionen (!) verkaufter Tonträger aber eigentlich auch kaum noch ins Gewicht. Die ersten zehn Plätze der amerikanischen Billboard Charts waren zwischenzeitlich ausschließlich mit Liedern der Amerikanerin belegt. Mit anderen Worten: Für einen Moment hat sie alles andere ziemlich nichtig und obsolet gemacht.
Und dann war da ja noch das Drama mit den Vorverkäufen der angekündigten Tour. Die Server von Ticketmaster waren dem Ansturm nicht gewachsen, zwischenzeitlich kletterten die Preise für eine Konzertkarte bei zwielichtigen Figuren auf über 90tausend Dollar! Keine Frage: Taylor Swift ist eine unfassbar erfolgreiche Künstlerin und wahrscheinlich lehnt man sich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn man der am 13. Dezember 1989 in Reading, Pennsylvania, geborenen Sängerin, Songwriterin, Musikerin, Schauspielerin und Produzentin unterstellt, ein globaler Superstar zu sein, hinter der für lange Zeit erst einmal nichts kommt, ehe sich die nächsten weltweiten Kassenschlager einreihen. In der angestoßenen Facebook-Diskussion kam auch einmal der Gedanke auf, dass die Welt vielleicht gerade genau einen solchen Superstar braucht.
Ja, mag sein.
Schaut man sich den Werdegang von Taylor Swift an, dann gewinnt man schnell den Eindruck, dass sie ziemlich früh eine Vision entwickelt haben muss – und diese mit einer beeindruckenden Hartnäckigkeit verfolgte. Mit neun Jahren nahm sie Gesangs- und Musikunterricht, mit zehn schrieb sie ihren ersten Songs, mit 12 lernte sie Gitarre zu spielen und bereits im zarten Alter von 14 Jahren unterschrieb sie einen Vertrag als Songwriterin bei Sony – und von da ging es nur noch aufwärts. Mehr als 50 Auszeichnungen im Country-Bereich, wo sie sich ihre ersten Sporen verdiente, 14 Video Music Awards und 12 Europe Music Awards von MTV sowie satte elf Grammys sprechen eine sehr deutliche Sprache. Hat möglicherweise der Umstand, dass sie als Kind der gehobenen, weißen Mittelschicht manche Türen schneller aufbekommen hat, als wenn sie beispielsweise in Slums beliebiger Art herangewachsen wäre, daran einen Anteil gehabt?
Ja, mag sein.
Ziemlich sicher dürfen wir aber wohl davon ausgehen, dass der Umzug ihrer Familie in die Nähe von Nashville, Tennessee, und damit quasi ins Herz der amerikanischen Country-Musik, einen Anteil an ihrer Entwicklung als Textschreibern gehabt hat. Wenn Ihr mal die Suchmaschine Eures Vertrauens bemüht und schaut, welche Persönlichkeiten der Stadt im Mittleren Westen geboren wurden oder wenigstens dort ihre Wirkungsstätte hatten oder haben: Von Miley Cyrus und Sheryl Crow über Tim McGraw bis hin zu Roy Orbison und natürlich Johnny Cash ist da einige Prominenz vertreten. Und ohne Taylor Swift mit dem Man in Black vergleichen zu wollen – auch wenn sie ihre musikalischen Wurzeln im Country hat und immer wieder dorthin zurückkehrt – so möchte ich doch auf eine Sache hinaus, die auffällt, wenn man anfängt, sich mit ihrer Musik zu beschäftigen: die clever geschriebenen Texte, die, ähnlich wie bei Cash damals, manches Mal durchaus über literarische Qualitäten verfügen.
Haben wir möglicherweise gerade einen ganz wesentlichen Faktor für den enormen Erfolg von Taylor Swift gefunden? Zumal sie seit 2015 vom Rolling Stone in der Liste der 100 besten Songwriter aller Zeiten gelistet ist und sich in der Vergangenheit nicht davor scheute, beispielsweise auch die Kriegstraumata ihres Großvaters, der im Zweiten Weltkrieg gegen Japan ins Felde ziehen musste, musikalisch aufzuarbeiten?
Ja, mag sein. Sehr wahrscheinlich sogar.
Im September 2022 ist Taylor Swift einmal mehr mit einem Preis ausgezeichnet worden. Zählt sie eigentlich noch mit? Wie auch immer, als sie mit dem Preis als Songwriterin des Jahrzehnts bei den Nashville Songwriter Awards ausgezeichnet wurde, sagte sie: „Ich liebe, das zu tun, was wir glücklicherweise als unseren Job bezeichnen. Songs zu schreiben, ist mein Lebensinhalt, mein Hobby und mein ständiger Nervenkitzel. Ein Lied kann sich über Logik und Zeit hinwegsetzen. Ein guter Song führt dich zu deinen wahren Gefühlen und übersetzt sie für dich. Ein guter Song bleibt bei dir, auch wenn Menschen oder Gefühle wieder gehen.“
Und jetzt mal ehrlich: wir alle haben Songs, die in einem bestimmten Moment in der Zeit eine bestimmte Bedeutung für uns hatten, weil die Situation so und so war. Und wie oft hat sich die Situation verändert, die Songs sind aber geblieben? Oder passen vielleicht sogar noch immer, auch auf geänderte Rahmenbedingungen. Wenn dies das Geheimnis hinter den Songs von Taylor Swift ist, erklärt sich womöglich das Phänomen und der Umstand, dass die Swifties scheinbar immer mehr werden.
Beleuchten wir mal ein paar Beispiele. „Maroon“ lief neulich auf dem besten Radiosender der Welt, radioeins, und fing ob der ruhigen, reichlich spärlichen, musikalischen Ausgestaltung direkt meine Aufmerksamkeit ein. Wäre wahrscheinlich nicht der Fall gewesen, hätte es sich um klebriges, überkandideltes Gedudel gehandelt, das ich nicht mal hören wollen würde, wenn ich mit 8 Atüs Kesseldruck nach 14 Bier in einer Dorfdisko bereits den La Paloma pfeife. Taylor Swift singt hier:
When the silence came
We were shaking, blind and hazy
How the hell did we lose sight of us again?
Sobbing with your head in your hands
Ain’t that the way shit always ends?
You were standing hollow-eyed in the hallway
Carnations you had thought were roses, that’s us
I feel you, no matter what
The rubies that I gave up
And I lost you
The one I was dancing with
In New York, no shoes
Looked up at the sky and it was (Maroon)
The burgundy on my t-shirt
When you splashed your wine into me
And how the blood rushed into my cheeks
So scarlet, it was (Maroon)
The mark they saw on my collarbone
The rust that grew between telephones
The lips I used to call home
So scarlet, it was maroon
Es kann mir niemand erzählen, dass man sich aufgrund der sehr bildlichen Schilderung nicht direkt hineinversetzen kann in diese Szenerie. Da läuft doch direkt ein Film ab im eigenen Kopf! Manche von uns haben ähnliches vielleicht erlebt, andere sind dran vorbeigeschliddert. Und, ja, der Refrain ist einfach ungemein catchy. Holt mich direkt ab, gebe ich unumwunden zu.
Noch so ein Ding, was einerseits gut ins Ohr geht und andererseits ein weiteres Indiz für die Cleverness ist, mit der Taylor Swift ihre Texte schreibt, ist das auch als Single ausgekoppelte „Anti-Hero“. Unter anderem singt sie hier:
Did you hear my covert narcissism I disguise as altruism
Like some kind of congressman? (Tale as old as time)
I wake up screaming from dreaming
One day I’ll watch as you’re leaving
And life will lose all its meaning
(For the last time)
It’s me, hi, I’m the problem, it’s me (I’m the problem, it’s me)
At tea time, everybody agrees
I’ll stare directly at the sun but never in the mirror
It must be exhausting, always rooting for the anti-hero
I have this dream my daughter in-law kills me for the money
She thinks I left them in the will
The family gathers ‚round and reads it and then someone screams out
„She’s laughing up at us from hell“
Das muss diese Identitätsstiftung sein, die der sehr geschätzte Kollege Daniel Dreßler von Unter-Ton in der besagten Facebook-Diskussion in den Raum stellte. Wieder muss ich gestehen, dass ich solche schwarzhumorigen Texte nicht erwartet hätte. Im Prinzip liefert Taylor Swift auf „Midnights“ einen Hattrick, denn der dritte Volltreffer folgt auf dem Fuße: „Snow On The Beach“, ein Duett mit Lana Del Rey. Auch wenn das eine ganz wunderbare, dem Titel entsprechend federleichte Popnummer ist, in der die Stimmen der beiden Frauen auf ganz fantastische Weise miteinander harmonieren – ich bin zumindest nicht überrascht, Lana Del Rey hier zu hören. Man muss sich nur bewusst machen, dass beide Künstlerinnen eine gemeinsame, ziemlich feste Komponenten in ihrem Schaffen haben, und das ist der Musiker und Produzent Jack Antonoff, mit dem sowohl die eine als auch die andere Sängerin schon über Jahre zusammenarbeitet. Es fällt wirklich schwer, sich in diesem Song nicht zu verlieren. Habe ich etliche Male auf Repeat geklickt, ehe ich so weit war, das Album weiterlaufen zu lassen? Möglicherweise.
Lasst uns gegen Ende noch ein paar Worte zur Musik als solches wechseln. Wie schon erwähnt, ist Taylor Swift oft und gerne und immer wieder im Country-/Folk-Bereich unterwegs. „Midnights“ aber, das den eigenen Angaben nach 13 (plus 7) schlaflose Nächte im Leben der Künstlerin aufarbeitet, ist wieder eine Pop-Platte geworden. Eine von der Sorte, die sich immer wieder ganz doll an R’n’B oder Hip-Hop Sounds orientiert, sich dabei aber auch nicht zu schade ist, elektronische, synthetische Elemente einzubauen. Und oft sind die Songs erstaunlich zurückhaltend produziert. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe. Solange, wie Taylor Swift immer unterhalb meines Musikradars unterwegs war, hatte ich das fehlgeleitete Vorurteil, das wäre so ein überkandidelter Hupfdohlen-Pop, schrecklich anstrengend, nervend, und in allen Belangen einfach „drüber“.
Ich Narr, ich konnte kaum weiter daneben liegen!
Wer sich ebenfalls das gepflegte Weltbild zertrümmern lassen möchte – ich empfehle neben den genannten Songs „Vigilante Shit“, das kaum weiter weg sein könnte als das, was ich irrtümlich angenommen hatte. Mehr als nur nebenbei kann man dabei auch noch den Text feiern, der sich ganz bequem als eine Hymne für Female Empowerment verstehen lässt.
Nach etlichen Ausflügen, die das Album inzwischen in meine Gehörgänge unternommen hat, komme ich nicht umhin, eine ordentliche Portion Abwechslungsreichtum zu attestieren. Allerdings verstehe ich auch, wenn Hörende, die wie ich aus einem anderen musikalischen Umfeld kommen, möglicherweise mehr Zeit benötigen, um die Nuancen zu hören, sich an den Arrangements und Kompositionen zu erfreuen und mehr darin zu hören, als belanglose Kaufhausmusik. Die Relevanz liefern die Texte, die vergleichsweise zurückhaltende Musik liefert nur Bühne und Rahmen dafür, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. So betrachtet, bietet sich dieses Album für bestimmte Tageszeiten an: „Midnights“. Vor allem dann, wenn man mit seinen Gedanken allein ist, es aber vielleicht gerade nicht sein möchte. Und noch etwas bringt „Midnights“ mit – oder auch gerade nicht. Eine Tatsache, die mir erst nach vielen Hördurchgängen bewusst geworden ist. Durch die zurückgenommene Produktion nervt diese Platte nicht, selbst wenn sie gerade zum siebten Mal am Stück komplett durchgelaufen ist. Roman Empire gefällt das.
Um noch einmal auf den Kommentar von Ecki Stieg zurückzukommen, dass jede*r selbst entscheiden muss, ob man sich vom Marketing einfangen lässt oder nicht. Diese ganzen Rekorde, die man in letzter Zeit rund um Taylor Swift vernehmen konnte, sind ein Lehrstück für virales Marketing. Und nachdem ich „Midnights“ nun diverse Male gehört und dem Album die Chance eingeräumt habe, mich zu überzeugen, bin ich ganz froh, dass mich das virale Marketing, das vermutlich komplett ungesteuert war, eingefangen und neugierig gemacht hat. Ob ich auch zu einem Swiftie werde, das ist noch nicht abschließend geklärt. Aber ich werde mit Interesse die alten Sachen nacharbeiten und mit noch mehr Interesse kommende Veröffentlichungen im Auge behalten. Und mich in jedem Fall an den wirklich großartigen Texten erfreuen. Schlussendlich glaube ich jetzt eher zu wissen, was es mit dem Phänomen Taylor Swift auf sich hat.
Can someone, anyone, please explain the Taylor Swift phenomenon to me? I feel like I’ve missed something crucial, and I just can’t wrap my head around why people (especially in the U.S.) are so obsessed with this woman.
I recently posed this question on my Facebook profile, and I have to admit: the reactions were both provoked and expected in equal measure. The range of responses—which wasn’t really a range at all—spanned from “too bland even for elevator music” to “a ruthless businesswoman who gives young people a sense of identity with her songs” to “just another hype with no real uniqueness.” Pretty much everything I saw under my post was exactly what I could have predicted without a crystal ball, given my filter bubble.
Music journalist and radio host Ecki Stieg (of "Grenzwellen") provided an interesting perspective: making consumers feel like they’re missing out on something crucial is part of any good marketing strategy. And if you can decide for yourself whether or not to buy into it, you’ll live a more content life.
Yeah, maybe.
But since I’m naturally a curious guy, I decided to step out of my usual bubble and dive into the Taylor Swift phenomenon. Expanding one’s horizons never hurt anyone. Musically, she’s always flown under my radar. But after hearing about record-breaking achievements over and over—not just for her latest album—my curiosity was piqued. If you’re also someone who hasn’t been following along, let me quickly get you up to speed.
“Midnights” hadn’t even been out for 24 hours before Spotify congratulated Taylor Swift on breaking the record for “the most-streamed album in a single day in Spotify history.” Meanwhile, Spotify’s U.S. servers were struggling under the traffic, and Swift went on to claim “the biggest streaming debut week of all time (female artist category)”—a title she also holds outside the U.S. But that was just the beginning. The so-called “Swifties” snatched up over a million copies of the album’s various CD versions within the first three days. But honestly, with over 250 million (!) records sold in total, that number is just a drop in the ocean. At one point, every single one of the top ten spots on the U.S. Billboard charts was occupied by a Taylor Swift song. In other words: for a moment, she made everything else seem completely irrelevant.
And then there was the whole drama with the pre-sale for her tour. Ticketmaster’s servers couldn’t handle the demand, and resale prices shot up to over $90,000 per ticket from shady scalpers. No question about it: Taylor Swift is an insanely successful artist. And it’s probably safe to say that the singer, songwriter, musician, actress, and producer—born December 13, 1989, in Reading, Pennsylvania—is a global superstar, with no real competition in sight. In the Facebook discussion that followed my initial question, someone suggested that maybe the world needs a superstar like this right now.
Yeah, maybe.
Looking at Taylor Swift’s career, it quickly becomes clear that she must have developed a vision early on—and pursued it with impressive determination. She started singing and taking music lessons at nine, wrote her first songs at ten, learned guitar at twelve, and signed a contract as a songwriter with Sony at just fourteen. From there, things only went up. More than 50 awards in the country music scene, where she first made a name for herself, plus 14 MTV Video Music Awards, 12 MTV Europe Music Awards, and a staggering 11 Grammys—those numbers speak for themselves.
Did the fact that she came from an upper-middle-class white family help open some doors faster than if she had grown up in a tough neighborhood?
Yeah, maybe.
But one thing is for sure: her family’s move to Nashville, Tennessee—the heart of American country music—must have played a role in her development as a songwriter. If you look up the names of artists who were either born in Nashville or built their careers there, you’ll find a long list of big names, from Miley Cyrus and Sheryl Crow to Tim McGraw, Roy Orbison, and, of course, Johnny Cash. And while I wouldn’t compare Taylor Swift to the Man in Black—despite her country roots—there is one thing that stands out when you really start listening to her music: her cleverly written lyrics, which, much like Cash’s back in the day, sometimes have genuine literary quality.
Could that be the key to her massive success? After all, since 2015, Rolling Stone has listed her among the 100 greatest songwriters of all time. And she hasn’t shied away from tackling heavy topics, such as the war trauma her grandfather experienced while fighting against Japan in WWII.
Yeah, maybe. Actually, very likely.
In September 2022, Taylor Swift received yet another award. Does she even keep track anymore? Whatever the case, when she was named "Songwriter of the Decade" at the Nashville Songwriter Awards, she said:
"I love doing what we are lucky enough to call our job. Writing songs is my life’s work, my hobby, and my never-ending thrill. A song can transcend logic and time. A good song leads you to your true feelings and translates them for you. A good song stays with you, even when people or emotions have moved on."
And let’s be real: we all have songs that meant something to us in a particular moment in time because of the circumstances we were in. And how often has the situation changed, but the songs have stayed? Or maybe they still resonate, just in a different way. If that’s the secret behind Taylor Swift’s music, then maybe that’s the reason why the Swifties just keep growing in number.
Let’s look at a few examples. The song “Maroon” recently played on radioeins—one of the best radio stations out there—and caught my attention immediately with its sparse and subdued arrangement. Taylor Swift sings:
When the silence came
We were shaking, blind and hazy
How the hell did we lose sight of us again?
Sobbing with your head in your hands
Ain’t that the way shit always ends?
You were standing hollow-eyed in the hallway
Carnations you had thought were roses, that’s us
I feel you, no matter what
The rubies that I gave upAnd I lost you
The one I was dancing with
In New York, no shoes
Looked up at the sky and it was (Maroon)
The burgundy on my t-shirt
When you splashed your wine into me
And how the blood rushed into my cheeks
So scarlet, it was (Maroon)
The mark they saw on my collarbone
The rust that grew between telephones
The lips I used to call home
So scarlet, it was maroon
You can’t tell me that these vivid descriptions don’t immediately paint a scene in your mind. Some of us may have experienced something similar, others may have dodged it. And yes, the chorus is insanely catchy. It totally got me—I’ll admit it.
Another thing that is both incredibly catchy and a testament to Taylor Swift’s clever songwriting is the single “Anti-Hero.” Among other lines, she sings:
Did you hear my covert narcissism I disguise as altruism
Like some kind of congressman? (Tale as old as time)
I wake up screaming from dreaming
One day I’ll watch as you’re leaving
And life will lose all its meaning
(For the last time)It’s me, hi, I’m the problem, it’s me (I’m the problem, it’s me)
At tea time, everybody agrees
I’ll stare directly at the sun but never in the mirror
It must be exhausting, always rooting for the anti-heroI have this dream my daughter-in-law kills me for the money
She thinks I left them in the will
The family gathers ‘round and reads it and then someone screams out
“She’s laughing up at us from hell”
This must be the sense of identity that my esteemed colleague Daniel Dreßler from Unter-Ton referred to in the aforementioned Facebook discussion. Once again, I have to admit that I didn’t expect such darkly humorous lyrics. Essentially, Taylor Swift delivers a hat trick on “Midnights,” as the third direct hit follows immediately: “Snow On The Beach,” a duet with Lana Del Rey. And while this is an absolutely wonderful pop song—light as a feather, just as the title suggests—where the voices of both women blend together in a fantastic way, I, for one, am not surprised to hear Lana Del Rey here. You just have to realize that both artists share a significant common element in their work: musician and producer Jack Antonoff, with whom both singers have been collaborating for years. It’s truly hard not to get lost in this song. Did I hit repeat several times before I was ready to move on with the album? Possibly.
Let’s take a moment to talk about the music itself. As mentioned before, Taylor Swift often ventures into country and folk. But “Midnights,” which, according to Swift, reflects 13 (plus 7) sleepless nights in her life, is once again a pop record. One that frequently leans heavily into R&B and hip-hop sounds while also embracing electronic and synthetic elements. Many of the songs are produced in a surprisingly understated way. I’m not exactly sure what I expected. For the longest time, Taylor Swift had flown under my musical radar, and I had the misguided assumption that her music was over-the-top, bubblegum pop—exhausting, annoying, and just “too much” in every possible way.
What a fool I was—I couldn’t have been more wrong!
If you, too, are ready to shatter your preconceived notions, I highly recommend “Vigilante Shit,” a track that is worlds apart from what I mistakenly assumed Swift’s music to be. And on top of that, it features lyrics that can easily be embraced as an anthem for female empowerment.
After numerous listens, I can’t help but acknowledge the album’s impressive variety. However, I also understand why listeners from different musical backgrounds might need more time to pick up on the nuances, to appreciate the arrangements and compositions, and to hear more than just background music for a department store. The real depth comes from the lyrics, while the relatively restrained music provides the stage and frame without pushing itself to the forefront. In this sense, the album suits a specific time of day: “Midnights.” Especially when you’re alone with your thoughts—but maybe don’t want to be.
And one more thing about “Midnights”—or rather, something it doesn’t do. A realization that only hit me after several full playthroughs: due to its subtle production, this album never becomes tiresome, even after the seventh consecutive listen.
Roman Empire likes this.
After giving “Midnights” multiple listens, I have to acknowledge its diversity. Sure, it might take time for listeners from different musical backgrounds to appreciate its nuances, arrangements, and compositions. But the substance is in the lyrics, while the music provides the stage without overpowering it. That makes it perfect for a specific time of day: midnights. Especially when you’re alone with your thoughts—but maybe don’t want to be.
And about Ecki Stieg’s comment: every great marketing campaign plays on the fear of missing out. The records Taylor Swift keeps breaking are a masterclass in viral marketing. And after listening to “Midnights” as many times as I have, I get it—at least a little better now.