[English version below]
Seit Tagen schon brüte ich über „Noire“, dem neuen, dem inzwischen 10. Album von VNV Nation. Ich höre das Album im Auto, ich höre es zu Hause, ich höre es auf dem Weg zur Arbeit – momentan besteht meine Playlist ausschließlich aus dem jüngsten Schaffenskind aus dem Hause Ronan Harris. Weiterhin lese ich aufmerksam die Kommentare, die über das Album in den sozialen Netzwerken hinterlassen werden. Von Musiker*innen, die ein Urteil fällen, lese ich dort genauso wie von Konsument*innen. Dass VNV Nation polarisieren, wusste ich. Überrascht mich auch nicht bei einer Band, die seit Jahren zu den erfolgreichsten Acts im elektronischen Teil der Düsterszene gehören. Könnt Ihr Euch an Festivalplakate erinnern, auf denen VNV Nation nicht ganz oben aufgeführt wurden? Ist schon länger her, oder?
Mit Erfolg kommt für gewöhnlich auch der Neid, daher ist es wohl der normale Lauf der Dinge, dass ein neues Album mitunter argwöhnisch, mitunter kritisch, mitunter auch ablehnend beäugt wird. Auch innerhalb meines Dunstkreises habe ich das Album lang und breit diskutiert. Was ich allerdings teilweise an Hohn und Spot gelesen habe – die Palette reichte bis zu „Weiberelectro Marke Helene Fischer“ – brachte mich dazu, dem Album noch genauer Gehör zu schenken. Ich muss nämlich gestehen, dass ich bezüglich des vorab ausgekoppelten Songs „When is the Future?“ meinungstechnisch zunächst nie über den Status „ganz nett“ hinausgekommen bin. Und auch das Album hat mich beim ersten Mal nicht abgeholt. Und auch beim zweiten und dritten Mal nicht.
Und doch: irgendwie hatte ich das Gefühl, dass hinter „Noire“ mehr steckt, als es bei oberflächlicher Betrachtung den Anschein hat. Es war stets wie eine Idee, eine Ahnung dessen, was Ronan hier erreichen, was er mitteilen wollte, einzig: Der Funke wollte nicht überspringen. Dann aber machte ich eines Abends eine Autofahrt von Wolfsburg nach Magdeburg. Ich fuhr Landstraße, durch die Abenddämmerung in die Nacht hinein. Die Fahrt dauert ziemlich genau so lange, wie das Album benötigt, um komplett und ohne einen Track zu überspringen durchzulaufen. Wenn man nun also in der Finsternis durch die niedersächsische, später durch die anhaltinische Tristesse fährt, in der selbst in Dörfern bis auf das fahle Licht der Straßenlaternen nichts als Schwärze – Noire eben – herrscht, dann beginnt das Album, einen Schalter im Kopf umzulegen. Während man mit dem Auto und bei Tempo 30 durch die Ortschaften gurkt, deren Namen gerne mal auf -leben endet, findet man genau das nicht: Leben. Ich kam nicht umhin mich zu fragen, wohin eigentlich all die Menschen verschwunden sind, die man tagsüber schon nicht sieht.
Ronan hat in Bezug auf das Album in einem Beitrag bei Facebook sinngemäß darum gebeten, dass man das Album als Ganzes betrachten und hören möge. Es sei keine Aneinanderreihung von Tracks, sondern eher wie der Soundtrack eines Films, den es nie gegeben hat. Wenn ich mir „Noire“ so anhöre, dann kann damit jedenfalls keine Komödie gemeint sein. Noire steht im Französischen für schwarz, klar. Aber es ließe sich auch mit zartbitter übersetzen, und das trifft in manchen Momenten des Albums den Kern der Sache eher. Zartbitter nicht etwa auf Schokolade bezogen, sondern mehr auf die Betrachtungen eines Mannes, der gelegentlich an der destruktiven Natur des Menschen zu verzweifeln scheint, vielleicht aus religiösen Motiven heraus Gott oder Götter hinterfragt, dies in Musik packt und gleichzeitig aber Optimismus, Hoffnung und Humanismus in die Songs einfließen lässt. Gerade immer mindestens so viel, dass zartbitter eben nicht der Verbitterung weicht, sondern allenfalls in Melancholie übergeht.
Dass die Dinge musikalisch anders sind im Jahr 2018 bei VNV Nation, das macht bereits das Eröffnungsstück „A Million“ sehr deutlich. Mit einer Spielzeit von rund sechseinhalb Minuten für ein klassisches Intro viel zu lang, mit seinem stampfenden Beat, dem sich steigernden Aufbau und der nach oben hin scheinbar keine Grenzen kennenden Spannungskurve ein mehr als gelungener Auftakt für das Album. „A Million“ wird als Dauergast den Weg in die Playlisten der VNV Nation-Fans finden, dessen bin ich sicher. Und auch inhaltlich bewegend. Aber Texte sind ohnehin eine der großen Stärken von Ronan, da macht ihm so schnell keiner was vor. Durch die finsterste Nacht zu schreiten, (als Suchtkranker vielleicht?) Versuchungen zu widerstehen, von der Liebe geheilt und gerettet werden – das wäre eine der möglichen Interpretationen dieses sensationellen Stücks. Noch etwas wird deutlich: Sound, Gesang, die Produktion als solche ist hochwertiger, vielschichtiger und wärmer, als es das bei VNV Nation zuletzt, wenn nicht gar überhaupt, der Fall gewesen ist. Das Klassikalbum dabei mal ausgeklammert. Aber auch ebendiese Klassik hat Einzug in das Album gehalten, aber dazu später mehr.
Ronan schreibt in den Credits zum Album, dass das Album erschaffen wurde mit einer Kombination aus moderner Studio-Technik und Ausrüstung aus den 1950er bis 1970er-Jahren. Das ist nur konsequent angesichts seines scheinbaren Strebens nach (musikalischem) Retro-Futurismus. Daher würde es mich nicht überraschen, wenn neben klassischen Synthies und Computern hier auch ein Trautonium oder die Frequenzmodulation für die Klangerzeugung herangezogen wurden. Das würde mitunter den weichen, den warmen, den wunderbar analogen Sound erklären, das würde zu Ronans Nebenprojekt Modcom passen und es fügte sich mit seinem Statement: The Past is a Treasure zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammen.
Stücke wie „Armour“, „Wonders“, „Satellites“ oder auch „When Is The Future?“, lassen die Hörer*innen, die nicht aufmerksamen Geistes dem Album folgen, schnell in die Falle tappen, Ronan würde hier den weiter oben zitierten „Helene Fischer Weiberelectro“ liefern. Klar, die Versuchung dafür ist da. Schließlich gehen die Songs gut ins Ohr und auch in die Beine und sie werden Ronan die Konzerthallen füllen und somit, schlussendlich, die Miete zahlen. Daran ist nichts Verwerfliches zu finden. Vielleicht ist es aber auch eine Art Test? Je länger Ronan Musik macht, umso mehr habe ich das Gefühl, dass auf einem Album nichts zufällig, nichts ohne einen tieferen Sinn passiert. Kein Ton ohne Grund, kein Wort ohne Botschaft. So frage ich mich bei den besagten Songs, ob sich ernste Nachrichten nicht vielleicht leichter ins Bewusstsein transportieren lassen, wenn sie musikalisch vermeintlich fröhlich verpackt werden.
Es heißt beispielsweise in „Satellite“: And I still hold the firm believe / That we borrow from our children / And we pay the price in this life or the next. Gerade erst haben wir in den Medien erfahren, dass uns klimatechnisch noch viel weniger Spielraum zur Verfügung steht als gedacht und dass sofort was passieren muss, wenn das Ruder noch einigermaßen herumgerissen werden soll. Umweltverschmutzung, politische Krisen und Kriege, Erderwärmung – an allen Ecken und Enden brennt es förmlich lichterloh! Es ist wahrscheinlich heute leichter, dem Pessimismus anheimzufallen als Mut und Mundwinkel oben zu halten und etwas zu ändern, und sei es nur im Kleinen. Wir zahlen den Preis, in diesem Leben oder dem nächsten.
Den „Club-Tracks“, ich nenne sie mal so, wohl wissend, dass das nicht der (einzige) Anspruch war, stehen Songs gegenüber wie „Collide“, das sich sehr am Schaffen eines Jean-Michel Jarre orientiert. Synthie-Flächen so weit, dass man meint, sich auf ihnen fallen lassen zu können. Oder „God Of All“, das mich musikalisch an die Signals Version von „Solitary“ erinnert. Ein musikalischer Brückenschlag in die Anfangstage der Band, auch inhaltlich. To the Gods whose names we’ve lost / And the names who gave in vain, hieß es damals. Die Namen der Götter kennen wir nun. Der Gott des Krieges, der sich aufführt wie ein Erlöser, der Gott der Liebe, der nicht wiederkehren kann und der Gott der Götter, der keine Antworten, keine Lösungen liefert. Anknüpfungspunkte gibt es aber noch mehr.
Erinnert nicht „Lights Go Out“ mit seinem flotten, dezent an EBM erinnernden Beat ein wenig an „Nemesis“ vom Album „Judgement“? Und ist es nicht auch inhaltlich die bei VNV Nation oft zu beobachtende Dualität? In „Nemesis“ konnte der Tag des Jüngsten Gerichts nicht früh genug kommen, in „Lights Go Out“ tanzen wir am Rande permanenter atomarer Bedrohung, die nicht unwesentlich von dem orangen Mann im Weißen Haus ausgeht. Kann man ja weglachen. Wegtanzen. Uns nochmal in die Arme fallen und auf die Entwarnung warten. Irgendwo las ich im Zusammenhang mit dem Text des Liedes, das hätte auch von Scooter sein können. Äh – nein.
„Immersed“ hingegen ist wieder eine dieser wuchtigen, stampfenden Tracks, die ein wenig mit Techno flirten und mich musikalisch an „Interceptor“ bzw. „Strata“ von „Matter + Form“ denken lassen. Nur hier eben mit Gesang. Überraschend knurrig in diesem Fall, was angesichts des Textes aber passend ist. Das musikalische „na los, komm schon, gib’s mir“ dieses Albums.
Zwischendrin tummeln sich verschiedene Instrumentalstücke, die nicht nur mir zunächst ein Stirnrunzeln entlockt haben dürften. „Nocturne No. 7“, eine beinahe schon neoklassische Klavierballade. Es klimpert vor sich hin und ließe sich als Nachwehe von „Resonance“, dem Klassikalbum abtun. Zumal auch Conrad Oleak, der seinerzeit die Songs für klassische Instrumentierung umgeschrieben hatte, auch an „Noire“ beteiligt war. Wenn ich mir die Instrumentalstücke so anhöre, auch die Stellen an denen sie platziert sind, dann kommt mir eher ein Bühnenstück in den Sinn, bei denen die Instrumentalsongs gewissermaßen Interludien sind, die das Album in mehrere Akte unterteilen. Daher endet dieser Betrachtung nach „Noire“ dann auch mit dem Stück „Requiem for Wires“. Ronans bisher epischstes Instrumentalstück.
Wie eingangs schon erwähnt: Eine Komödie wird der Mann nicht im Sinn gehabt haben, als er davon sprach, dieses Album sei wie der Soundtrack eines Films. Eher etwas endzeitliches, denke ich. Die Welt steht in Flammen. Dieser sich wiederholende Ton, beinahe wie das Freizeichen bei Telefon, dessen Hörer niemand mehr aufnehmen kann, das geschickt eingebundene Telefonklingeln, das niemand mehr beantworten wird, sowie die hintergründigen Schreie … die Entwarnung, auf die in „Lights Go Out“ noch gewartet wurde, kam nicht. Dafür aber das Ende.
Das finale Stück dieses Albums, „All our Sins“, einem Epilog gleich, darf wohl getrost als eines von Ronans bisherigen Meisterstücken gefeiert werden. Über flotten, monotonen Beats führt er uns noch einmal ganz eindringlich vor Augen, dass der Zeiger auf fünf vor Zwölf steht – und sich rasch weiterbewegt. Ist es das alles wert? Sollten wir nicht aufstehen und handeln? Wenn das Stück unter Einsatz von klassischen Streichern endet und erstmals auf diesem Album einen Hauch von Hoffnung aufkeimen lässt, kommt mir in diesem Zusammenhang eine Textzeile aus „Carbon“ (von „Futureperfect“) in den Sinn: In a thousand years, what will be our legacy? A million lights that no one can see. Denk da mal drüber nach.
Dieses zehnte Album von VNV Nation verlässt sich bei flüchtiger Betrachtung auf die bewährte Formel, die Ronans Projekt über die Jahre zu einer wahren Szene-Institution hat werden lassen. Ein paar Instrumentals hier, ein paar feiertaugliche Tracks da, die üblichen, anspruchsvollen Texte – fertig. Klingt so einfach. Isses aber nicht. In „Noire“ steckt sehr viel mehr, als sich vielleicht nach den ersten paar Hördurchgängen offenbart. Das muss einem nicht zwingend gefallen. Man kann das langweilig finden, man kann sich dagegen weigern, den Zugang finden zu wollen, man kann bei der einmal gefassten Meinung, das wäre alles ganz nett bleiben.
Und doch sollte man diesem Album und der Leistung, die dahintersteckt, mit Respekt begegnen.
„Noire“ will erarbeitet werden. Ich bin inzwischen überzeugt davon, dass „Noire“ nur ein Ausblick darauf bietet, was von Ronan noch zu erwarten ist. „A Million“, „Requiem for Wires“, „All our Sins“ – ein paar der mächtigsten Tracks aus dem Hause VNV Nation und doch womöglich nur die Spitze des Eisbergs dessen, was vielleicht noch möglich ist. Bis dahin ist „Noire“ aber ein Album geworden, über das wir sicher auch in Jahren noch diskutieren, philosophieren und daran heruminterpretieren werden. Und das, liebe Leute, ist mehr, als die allermeisten Mitbewerber*innen in den letzten Jahren (oder überhaupt) auf die Beine gestellt haben. Mr. Harris, ich ziehe hochachtungsvoll meinen Hut.
For days now, I’ve been deeply immersed in Noire, the new and tenth album from VNV Nation. I listen to it in the car, at home, on my way to work—right now, my entire playlist is made up solely of Ronan Harris’ latest creation.
At the same time, I’ve been reading the comments and conversations unfolding across social media. Musicians are weighing in, fans and listeners too.
That VNV Nation polarize people is nothing new. It doesn’t surprise me, either—not with a band that’s been one of the most successful acts in the electronic side of the dark scene for years now.
Can you even remember the last time VNV Nation didn’t have their name near the top of a festival lineup? Been a while, hasn’t it?
And with success comes envy—so it’s par for the course that a new album would be met with everything from skepticism to critique to outright dismissal. I’ve had long conversations about this album within my circle.
But some of the scorn I’ve seen online—comparing it to “Helene Fischer-style chick electro”—compelled me to listen even more closely.
I’ll admit, when “When Is the Future?” dropped ahead of the album, my reaction was… mild. Nice enough, I thought, but not much more.
And the album? On first listen, it didn’t click. Nor on the second. Or the third.
And yet—something kept nudging at me. I had this sense that Noire had more to say. More to reveal than what first meets the ear.
It was like catching a glimpse of something just out of reach, of what Ronan might be trying to express—but the spark just wouldn’t ignite.
Then one evening, I found myself on a drive from Wolfsburg to Magdeburg. Taking backroads through dusk and into the night.
The drive is almost exactly as long as the album. No skips. Start to finish.
And suddenly, Noire began to work its magic.
Driving through villages swallowed in darkness, the only illumination from pale streetlights, it struck me how Noire the world can feel.
As I cruised at 30 km/h through towns with names ending in -leben, I found no signs of life. I couldn’t help but wonder: where have all the people gone?
Ronan had written on Facebook around the time of the album’s release that Noire should be taken as a whole. Not a collection of tracks—but a soundtrack to a film that doesn’t exist.
And listening to Noire, one thing is clear: it’s no comedy.
The title—Noire—might be French for “black,” but in this case, “bittersweet” seems even more fitting.
Not bittersweet like chocolate—but like the reflections of a man struggling with the self-destructive nature of humanity, perhaps questioning god(s), and channeling that into music.
And yet, laced into that darkness is something else: optimism. Hope. Humanism.
Just enough of it to keep bitterness at bay, and steer it gently into melancholy instead.
At over six minutes long, it’s too lengthy for a typical intro. But with its pounding beat, slowly building intensity, and a tension arc that seems to have no ceiling, it’s a breathtaking start to the album.
I’m certain “A Million” will become a permanent fixture in fan playlists.
It’s emotionally powerful—and lyrically, it’s classic Ronan.
There are few who do it better.
Walking through the darkest of nights, resisting temptation (maybe as an addict?), healed and saved by love—these are just some interpretations that come to mind.
And another thing becomes clear: the sound, the vocals, the production—it’s all more nuanced, more layered, warmer than anything we’ve heard from VNV Nation in years. Maybe ever.
Classical elements have found their way in, too—but more on that later.
Ronan mentions in the album credits that Noire was created using both modern studio equipment and gear from the 1950s–70s.
It fits perfectly with his love of retro-futurism.
I wouldn’t be surprised if, along with classic synths and modern software, he also used a Trautonium or frequency modulation synthesis.
It would explain that soft, warm, wonderfully analog sound—and it aligns with his side project Modcom and the philosophy behind it: The past is a treasure.
Tracks like “Armour,” “Wonders,” “Satellites,” and “When Is the Future?” might seem, at first glance, to play into the very criticisms thrown at the album.
Yes, they’re catchy. Danceable. They’ll pack concert halls. They’ll pay the bills.
But maybe—just maybe—that’s the point?
The more time I spend with Noire, the more I believe: there’s no accident here.
Nothing is random.
Every word, every tone, every beat has purpose.
Could it be that these accessible tracks are Trojan Horses?
That packaging heavier messages in upbeat sounds makes them easier to absorb?
In “Satellites,” for example, we hear:
And I still hold the firm belief / That we borrow from our children / And we pay the price in this life or the next.
Only recently, the media reminded us that we have even less time left to avoid climate catastrophe than we thought.
Pollution. Political crises. Wars. Warming. It’s all burning—everywhere.
It’s easier than ever to surrender to despair.
But the point is: we will pay the price. In this life—or the next.
The so-called “club tracks” are balanced by pieces like “Collide,” a nod to the world of Jean-Michel Jarre.
Sweeping synths that feel like you could fall backwards into them.
Or “God Of All,” which calls to mind the Signals version of “Solitary.” A sonic bridge back to VNV’s earliest days, lyrically too.
Back then, it was:
To the Gods whose names we’ve lost / And the names who gave in vain.
Now, we know their names:
The God of War, posturing as a savior.
The God of Love, who cannot return.
The God of Gods, offering no answers.
There’s more.
Doesn’t “Lights Go Out”, with its fast tempo and faint EBM vibes, echo “Nemesis” from Judgement?
Back then, we welcomed Judgment Day.
Now, we dance on the edge of nuclear doom—much of it sparked by a certain orange man in the White House.
We dance, we laugh, we hold each other and wait for the all-clear.
I read somewhere that “Lights Go Out” could’ve been written by Scooter.
Uhm—no.
Then there’s “Immersed”, a powerful, thumping track with a techno pulse that reminds me of “Interceptor” or “Strata” from Matter + Form—this time with vocals.
Unexpectedly growled vocals, in fact.
But fitting.
This is the musical “come on then, bring it” moment of the album.
Scattered throughout are instrumental tracks that, at first listen, might have you raising an eyebrow.
Take “Nocturne No. 7”, a near-classical piano piece.
It might seem like a holdover from Resonance, the orchestral album.
Especially since Conrad Oleak, who arranged the classical versions back then, is credited again here.
But when you consider where these instrumentals appear—how they divide the album into acts—it feels more like a stage play.
Each instrumental is an interlude.
And so Noire ends, fittingly, with “Requiem for Wires.”
Ronan’s most epic instrumental to date.
Remember: he said this album was like the soundtrack to a movie.
Definitely not a comedy.
More like… the end of the world.
That repeating tone—like a phone ringing.
But no one picks up.
A call that will never be answered.
Background screams.
The all-clear we hoped for in “Lights Go Out” never comes.
What comes instead… is the end.
And then comes “All Our Sins.”
A final act. An epilogue.
And one of Ronan’s true masterpieces.
Set to relentless, almost hypnotic beats, he forces us to look again.
The clock is past five to midnight—and ticking faster.
Is it worth it? Shouldn’t we rise and act?
And when the strings come in—real, classical strings—for a moment, there is a flicker of hope. I’m reminded of a lyric from “Carbon” (Futureperfect):
In a thousand years, what will be our legacy? / A million lights that no one can see.
Think about that.
At first glance, Noire might seem like classic VNV Nation:
A few instrumentals, a few club bangers, some signature Ronan lyricism—done.
Sounds simple. But it’s not.
There is so much more to this album.
It may not grab you right away.
You might even find it underwhelming at first.
And that’s okay.
But Noire demands effort. It asks to be worked through.
And I truly believe it’s only a preview of what Ronan is still capable of.
A Million.
Requiem for Wires.
All Our Sins.
Three of the most powerful tracks in the VNV Nation catalog—and perhaps just the tip of the iceberg.
Noire is the kind of album we’ll still be analyzing, interpreting, and discussing years from now.
And that, dear readers, is more than most artists can say for their work—recent or otherwise.
Mr. Harris, with deep respect:
I tip my hat.