Roman Empire
[English version below]
Zukunft ist Vergangenheit“ ist ein wichtiger Bestandteil von Marvels Comicgeschichte. Die in den frühen 1980er-Jahren von Chris Claremont und John Byrne inszenierte Geschichte rund um eine dystopische Zukunft, in der die X-Men – mit Verlaub gesagt – noch weniger zu lachen haben, als aufgrund ihrer besonderen Gaben ohnehin schon war wichtig genug, um Regisseur Bryan Singer als Grundlage für seinen dritten Film rund um die X-Men zu dienen.
Vor nahezu ziemlich genau zehn Jahren startete „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ in den deutschen Kinos. Aber offensichtlich ist rund um die apokalpytische Zukunftsversion noch nicht alles erzählt. Denn passend zum 10. Jubiläum des Films erschien unlängst bei Panini Comics „X-Men – Zukunft ist Vergangenheit: Doomsday“. Ein bisschen so etwas wie ein „was noch gesagt werden musste“. Die Frage ist: musste es das wirklich?
Kurze Rückblende: Ausgelöst durch einen Anschlag auf Senator Kelly und anschließender Einführung einer Mutantenkontrolle, gehören Mutanten zu den Ausgestoßenen, zu den Geächteten. Resultierend aus dieser Mutantenkontrolle, welche dafür sorgte, dass alle Menschen, die mit einer besonderen Begabung zunächst in Lager eingepfercht, alternativ aber auch einfach umgebracht werden, ziehen haushohe Sentinels durch die Vereinigten Staaten. „X-Men – Zukunft ist Vergangenheit: Doomsday“ taucht noch viel tiefer hinein in diese Zukunft, die vielen noch so populären Figuren das Leben kosten wird.
Immer wieder kommt es zu aussichtslosen Kämpfen, welche die wenigen verbliebenen, noch in Freiheit befindlichen Mutanten meist mit dem Leben bezahlen. Professor Charles Xavier sowie sein Institut für begabte Jugendliche gehören genauso zu den Opfern wie Magneto, der es beinahe zu einer nuklearen Katastrophe kommen lässt.
Wie „Zukunft ist Vergangenheit“ letztlich ausgegangen ist, dürfte bekannt sein. Falls nicht: das bewährte Mittel einer Zeitreise zurück in die Vergangenheit hat sich auch hier bewährt. Daher: Auch wenn das Ende von vornherein bekannt ist, so geht hier doch ganz schön die Post ab!
Die 108 Seiten dieses Comics sind rasch gelesen. Es ist ein bisschen wie ein Director’s Cut zu dem ursprünglichen Comic von anno dazumal. Man mag lang und breit darüber diskutieren, ob es diese von Marc Guggenheim geschriebene Erweiterung der Handlung unbedingt gebraucht hätte. So richtig kann ich mich nicht dazu durchringen, hier zu schreiben: Ja, absolut.
Die ursprüngliche Handlung ist bekannt und war schon gut, so wie sie ist und um hier einen tatsächlichen Mehrwert schaffen zu können, ist der Ausflug in die wenig erbauliche Zukunft dann doch zu rasch abgehandelt. Zumal zu viele Charaktere hier buchstäblich zu Kanonenfutter verkommen. Dennoch: eine gewisse Portion Spannung lässt sich nicht leugnen, zudem gibt es auch den ein oder anderen dramatischen und berührenden Moment wie etwa eine Hochzeit inmitten des Kriegsgetümmels. Die Zeichnungen von Manuel Garcia gehen klar. Nicht die schönsten Panels, in die ich jemals abgetaucht bin, setzen die Handlung aber adäquat dynamisch und temporeich um.
Dass Panini diesen ursprünglich schon im letzten Jahr veröffentlichten Comic jetzt rausballert, wird weniger dem Umstand geschuldet sein, dass der Film sein zehnjähriges Jubiläum feiert als vielmehr der Tatsache Tribut zollen, dass Wolverine alsbald wieder auf der großen Leinwand zu sehen sein wird. Passt schon.
Da aber Panini angesichts des Kinostarts von „Deadpool & Wolverine“ noch andere, möglicherweise überzeugendere Eisen im Feuer hat, müsste dieser Comic nicht zwingend in die eigene Sammlung wandern. Es sei denn, man zählt sich zu den ganz großen Fans der ursprünglichen Geschichte. In dem Fall: Abfahrt!
Days of Future Past is one of the most important storylines in Marvel’s comic history. First told in the early 1980s by Chris Claremont and John Byrne, this bleak vision of a dystopian future—where the X-Men, quite frankly, had even less to laugh about than usual—was iconic enough to serve as the basis for Bryan Singer’s third X-Men film.
Almost exactly ten years ago, X-Men: Days of Future Past hit German theaters.
But apparently, not everything has been said about that post-apocalyptic timeline just yet.
To mark the film’s 10th anniversary, Panini Comics recently released X-Men – Days of Future Past: Doomsday.
A sort of “what still needed to be said.”
The real question is: Did it really?
Quick recap: The original storyline began with an assassination attempt on Senator Kelly, which led to the creation of a Mutant Control Act. Mutants were rounded up, treated as outcasts, locked in camps—or killed. The result: towering Sentinels roam the U.S., and society as we know it is falling apart.
Doomsday dives even deeper into this grim future—a future where many beloved characters meet their end.
Time and again, we see hopeless battles fought by the few surviving mutants still living free—battles they usually don’t survive. Professor Charles Xavier and his School for Gifted Youngsters are wiped out. Magneto, in a desperate act, nearly causes a nuclear catastrophe.
We all know how Days of Future Past ends (and if you don’t: yes, time travel saves the day once again).
So even if the outcome isn’t a surprise—it still gets pretty wild in here.
At 108 pages, this comic reads quickly.
It feels a bit like a director’s cut of the original story from way back when.
Now, we could debate at length whether this Marc Guggenheim-penned expansion was really necessary.
But honestly? I can’t quite bring myself to say: Yes, absolutely.
The original story is well known—and honestly, it was fine as it was.
To add real value, this dive back into a hopeless future would’ve needed more time and space.
As it stands, too many characters are reduced to cannon fodder.
That said, there’s still some tension here and there, plus a few dramatic or touching moments—like a wartime wedding, for example. And Manuel Garcia’s artwork? Totally solid.
Not the most breathtaking panels I’ve ever seen, but they get the job done with solid pacing and energy.
The fact that Panini is dropping this now probably has less to do with the film’s ten-year anniversary and more to do with Wolverine’s upcoming return to the big screen. Which—yeah, fair enough.
Still, considering Panini has a few stronger irons in the fire right now with the release of Deadpool & Wolverine, this isn’t necessarily a must-have addition to your collection.
Unless, of course, you count yourself among the die-hard fans of the original storyline.
In that case: full speed ahead.