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Ein persönliches Vorwort (gabs auch schon bei einem anderen Artikel - gilt aber hier auch ;-) ):
Informiert sein ist wichtig, essentiell und überlebenswichtig, überinformiert zu sein ist gefährlich und vielleicht sogar fatal !
Informationsbasierte Entscheidungen können unseren täglichen Tagesablauf positiv beeinflussen und lebenswichtige und wegweisende Entscheidungen massiv erleichtern.
In einer Zeit in der Informationen omnipräsent und permanent verfügbar sind, ist es nicht mehr wichtig den Zugang dazu zu haben, sondern die richtigen und wichtigen in diesem Wust der Verfügbarkeit, aus dem überlauten Rauschen von sogenannten Influencern und Möchtegern-Propheten, herauszufiltern.
Inzwischen ist es leichter geworden, sich seine Meinung vorfertigen zu lassen, zu verpacken und sogar sie öffentlich von sich zu geben, ohne jemals von einem Thema gehört zu haben oder sogar von einem Thema selbst betroffen zu sein. Inzwischen ist es wichtiger eine Meinung zu äußern als eine fundierte und informierte Meinung zu haben!
Die Zeiten, als man wirklich Recherche betreiben musste, um Wissen zu erlangen - und damit meine ich, das Haus zu verlassen, sich Bücher, Artikel oder andere Publikationen zu beschaffen, sich mit Personen auszutauschen, welche dem Themengebiet verflochten sind und vielleicht sogar wirkliche Diskussionen zu führen, bei denen Pro&Contra ausgetauscht werden, sich kritisch auseinandergesetzt wird und man anschließend schlauer und besser informiert wieder in die große weite Welt hinaustritt - sind vorbei, denn heutzutage öffnet man einfach sein Telefon, sein Tablet oder seinen Browser am Computer und man hat ALLE Informationen, Fakten - aber leider auch alle Lügen, Mythen und Märchen - der Menschheit zu seiner Verfügung.
Nicht einmal der beste Supercomputer der Welt ist in der Lage, diese gewaltige Informationsmenge zufriedenstellend zu verarbeiten, denn ansonsten wäre ChatGPT & Co längst die ultimative Quelle der absoluten Wahrheit ! …sind sie aber nicht und ebenso ist der menschliche Verstand nicht in der Lage, alle Fakten der Welt zu verarbeiten und daraus absolute Wahrheiten zu generieren!
Was ist also die Lösung ?
Ich denke primär sollten Menschen wieder anfangen, ihren gesunden Menschenverstand zu benutzen !!!
Es sollte klar sein, dass nicht jeder reich werden kann, dass nicht jeder Model wird und bestimmt nicht, dass man glauben sollte, dass diese “Nasen” die versuchen, dir auf Instagram, YouTube oder TikTok, ihre Produkte und Strategien zu verkaufen, dies tun, weil sie wollen dass es dir besser geht, sondern dass für sie jeder Click, jedes abgeschlossene Abo und jedes verkaufte Produkt, bares Geld wert ist.
Es sollte klar sein, dass nicht jede Schlagzeile eines News-Senders die Weltgeschichte verändert und diese Schlagzeilen und Nachrichten von einer kleinen Gruppe von Redakteuren ausgesucht werden, welche auch nach Clicks und Abonnements bezahlt werden. Oder diese Mediengruppe ist einer Philosophie oder Weltanschauung zugetan, wodurch das Verbreiten anderersklingender News vielleicht dieser Perspektive nicht zuträglich ist und daher eventuell eine “Argumentation der beiden Seiten” verhindert und nur die “eine” Sichtweise zulässt!?
Es sollte auch klar sein, dass - und jetzt gehen wir in Richtung des Kryptosektors, wohin sich dieser Artikel ausrichten möchte - nicht jeder, nur weil er eine große Anzahl an Followern hat oder am lautesten blökt, die absoluten “insights” hat.
Man möchte meinen, dass es früher schwerer war, sich eine fundierte Meinung zu bilden, doch mittlerweile ist es meiner Meinung nach bedeutend schwerer geworden, da mehr Aufwand betrieben werden muss um die “heiße Luft” und die zum eigenen Bereichern verbreiteten “Fehl- oder Falschinformationen” herauszufiltern und wirklich zum wahren Kern eines Projects, eines Coins oder einer technischen Innovation zu kommen!
Daher sollten wir in Zukunft vielleicht nicht mehr den Disclaimer DYOR - do your own research - ausrufen, sondern LTCS - listen to common sense !!!
Und nun zum eigentlichen Artikel:
Hast du schon mal gehört, dass ein neuer Coin „zum Mond geht“? Alle reden darüber, auf YouTube, auf X (früher Twitter), und du hast das Gefühl, du verpasst die Chance deines Lebens. Die Welt der Kryptowährungen wie Bitcoin ist aufregend, aber sie ist auch ein bisschen wie der Wilde Westen: voller Chancen, aber auch voller Fallen.
Viele Leute sagen: „Mach deine eigene Recherche!“ (auf Englisch: „Do Your Own Research“ oder kurz DYOR). Das ist ein guter Rat, aber was bedeutet das eigentlich? Es reicht nicht, nur ein paar Videos zu schauen oder Posts zu lesen. Oft sind diese Infos nicht neutral, sondern sollen dich zu einem schnellen Kauf drängen.
Dieser Ratgeber ist für dich. Wir erklären in einfacher Sprache, wie die Krypto-Welt tickt, welche psychologischen Tricks dich beeinflussen und wie du dich vor Betrug schützen kannst.
Im Gegensatz zu den Nachrichten im Fernsehen oder in der Zeitung gibt es in der Krypto-Welt oft keine Experten, die alles prüfen. Die meisten Infos kommen direkt aus dem Internet, von Plattformen wie:
Soziale Medien (X, Telegram, Discord): Hier geht alles blitzschnell. Nachrichten, Gerüchte und Hype verbreiten sich in Minuten. Das Problem: Diese Plattformen wollen, dass du so lange wie möglich online bleibst. Deshalb zeigen sie dir vor allem Dinge, die dir gefallen und deine Meinung bestätigen.
Influencer auf YouTube & Co.: Viele Influencer geben Tipps zu neuen Coins. Aber Vorsicht: Oft werden sie dafür bezahlt, ein Projekt gut darzustellen. Ihre Meinung ist nicht immer neutral, auch wenn es so scheint.
Whitepapers: Das ist so etwas wie der „Businessplan“ eines Krypto-Projekts. Oft sind sie aber sehr kompliziert geschrieben und voller Marketing-Versprechen, die niemand überprüft.
Die Gefahr der „Blase“: Warum du nicht alles glaubst, was du siehst
Stell dir vor, du bist in einem Raum, in dem alle deine Lieblingsmannschaft anfeuern. Du hörst nur Gutes und fängst an zu glauben, dass sie gar nicht verlieren können. Im Internet passiert das auch. Man nennt das Filterblase oder Echokammer.
Filterblase: Die Algorithmen von YouTube oder X lernen, was du magst. Wenn du dich für einen bestimmten Coin interessierst, zeigen sie dir immer mehr positive Videos und Posts dazu. Kritische Meinungen werden dir gar nicht erst angezeigt.
Echokammer: In Telegram- oder Discord-Gruppen treffen sich oft nur Gleichgesinnte. Sie bestärken sich gegenseitig in ihrer Meinung. Wer Kritik äußert, wird schnell als Spielverderber abgestempelt.
In so einer Blase verlierst du den Blick für die Realität und die echten Risiken.
Der Krypto-Markt wird stark von zwei Gefühlen angetrieben: Gier und Angst. Betrüger wissen das und nutzen es aus. Achte auf diese beiden Fallen:
FOMO (Fear of Missing Out) – Die Angst, etwas zu verpassen: Ein Coin steigt plötzlich stark an. Überall siehst du Erfolgsgeschichten von Leuten, die reich geworden sind. FOMO setzt ein. Du hast Angst, den Zug zu verpassen, und kaufst schnell, ohne nachzudenken – oft genau dann, wenn der Preis am höchsten ist. Kurz danach verkaufen die Profis, der Preis stürzt ab und du verlierst Geld.
FUD (Fear, Uncertainty, and Doubt) – Angst, Unsicherheit und Zweifel: Jemand verbreitet absichtlich schlechte Nachrichten oder Gerüchte über ein Projekt. Das Ziel ist, Panik zu erzeugen, damit die Leute verkaufen. Der Preis fällt, und die Drahtzieher können billig nachkaufen.
Warum wir der Herde folgen
Menschen sind soziale Wesen. Wenn alle in eine Richtung rennen, rennen wir oft mit, ohne zu fragen, wohin. Das nennt man Herdenverhalten. Im Krypto-Markt bedeutet das: Du kaufst einen Coin, nur weil er gerade im Trend ist und alle darüber reden. Aber die Herde kann sich auch irren und direkt auf eine Klippe zu rennen.
Weil die Krypto-Welt noch neu und wenig reguliert ist, ist sie ein Paradies für Betrüger. Hier sind die häufigsten Maschen:
Pump and Dump: Das ist ein Klassiker. Eine Gruppe von Leuten kauft einen unbekannten, billigen Coin. Dann machen sie auf Social Media massiv Werbung dafür („Dieser Coin geht zum Mond!“). Viele steigen ein, der Preis wird künstlich „aufgepumpt“. Sobald der Preis hoch genug ist, verkaufen die Betrüger all ihre Coins auf einmal. Der Preis stürzt ins Bodenlose, und alle, die später eingestiegen sind, verlieren ihr Geld.
Fake-News und Influencer-Marketing: Betrüger erfinden Partnerschaften mit großen Firmen (wie der Fall, als eine gefälschte Nachricht über Walmart und Litecoin die Runde machte) oder bezahlen Influencer dafür, einen wertlosen Coin zu bewerben.
KI und Deepfakes: Die Technologie wird immer besser. Betrüger können mit Künstlicher Intelligenz (KI) gefälschte Videos erstellen, in denen berühmte Personen wie Elon Musk scheinbar eine Krypto-Empfehlung aussprechen. Solche Fälschungen sind kaum noch vom Original zu unterscheiden.
Rote Flaggen – Worauf du achten solltest:
Garantierte Gewinne: Niemand kann Gewinne garantieren. Wenn dir jemand verspricht, dass du sicher reich wirst, ist es zu 99 % ein Betrug.
Zeitdruck: „Kaufe jetzt, bevor es zu spät ist!“ Solche Sprüche sollen dich zu unüberlegten Entscheidungen drängen.
Unbekannte Absender: Klicke niemals auf Links von Unbekannten, die dir von tollen Krypto-Projekten erzählen.
„Do Your Own Research“ muss nicht kompliziert sein. Es geht darum, die richtigen Fragen zu stellen und nicht auf den ersten Hype hereinzufallen. Hier ist eine einfache Checkliste, die du vor jedem Kauf durchgehen kannst:
Die 5-Fragen-Checkliste für Krypto-Einsteiger:
Wer steckt dahinter? Hat das Projekt ein echtes Team mit echten Namen und Gesichtern? Kannst du diese Leute auf professionellen Netzwerken wie LinkedIn finden? Vorsicht bei anonymen Teams. Wer sich versteckt, hat oft etwas zu verbergen.
Was soll das Ganze? Welches Problem löst dieser Coin? Hat er einen echten Nutzen, außer dass sein Preis steigen soll? Viele Coins sind nur Spaß-Projekte (Meme-Coins) ohne echten Wert. Das ist wie eine Lotterie, kein solides Investment.
Woher kommt die Info? Hörst du nur von einem einzigen YouTuber davon oder berichten auch mehrere, unabhängige Quellen darüber? Gib den Namen des Projekts plus das Wort „Scam“ oder „Betrug“ in eine Suchmaschine ein. Schau, was andere dazu sagen.
Was sagt dein Bauchgefühl? Klingt ein Versprechen zu gut, um wahr zu sein? Dann ist es das wahrscheinlich auch. Gier ist ein schlechter Ratgeber. Lass dich nicht von komplizierten Wörtern einschüchtern. Wenn du nicht verstehst, was ein Projekt macht, investiere nicht.
Wie viel kannst du verlieren? Die wichtigste Regel: Investiere nur Geld, das du bereit bist zu verlieren. Der Krypto-Markt ist extrem schwankungsanfällig. Dein Investment kann sich verdoppeln, aber es kann auch auf null fallen.
Die Krypto-Welt ist faszinierend und bietet Chancen. Aber sie ist auch ein Ort, an dem man schnell Geld verlieren kann, wenn man nicht aufpasst. Lass dich nicht von der Angst, etwas zu verpassen (FOMO), oder von Panikmache (FUD) leiten.
Sei skeptisch, stelle Fragen und investiere mit Bedacht. Es ist besser, eine Chance zu verpassen, als dein hart verdientes Geld an Betrüger zu verlieren. Langsam und stetig gewinnt auch im Krypto-Dschungel das Rennen.
S.S.
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