[English version below]
Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein: Hat man irgendein Monster erschaffen, das aus welchen Gründen auch immer einiges an Popularität genießt, so muss das Thema nicht nur immer weiter ausgeschlachtet und Fortsetzung an Fortsetzung gereiht werden, bis es langsam auch den überzeugtesten Fans zu den Ohren rauskommt. Doch damit noch nicht genug, immer wieder wird zusätzlich auch versucht, dem Monster ein Obermonster voranzustellen, das noch gefährlicher ist als das Miststück, das den Weg zum Ruhm ebnete. Und damit Bühne frei für den dritten Band der aktuellen „Predator“-Comicreihe. Bei dessen Untertitel „Die letzte Jagd“ bin ich mir noch nicht abschließend sicher, ob ich das nicht als frommen Wunsch festhalten würde, dass es tatsächlich die letzte Ausgabe ist.
Autor Ed Brisson, unter dessen Federführung auch die vorangegangenen zwei Bände realisiert wurden, hatte zunächst eigentlich ein cooles Konzept für seinen Ausflug in die Welt der außerirdischen Jäger, von denen wir heute wissen, dass sie eigentlich Yautja heißen.
Wir erinnern uns: Irgendwann in der Zukunft wurde die Familie des Mädchens Theta auf ziemlich grausame Weise ausgemerzt. Eben von einem jener Yautja, deren Lebensinhalt es bekanntlich ist, auf die Jagd zu gehen und im Falle eines Sieges sich die Köpfe Ihrer Beute bzw. Opfer in die heimische Vitrine zu stellen. Die Frage, welchen Reiz es wohl hatte, ausgerechnet eine Familie mit Kleinkind jagen zu wollen, ist nach wie vor berechtigt. Denn eigentlich legen sich die Predators nur mit Gegnern an, die für sie auch eine Gefahr bedeuten könnten. Was auch insofern schlüssig ist, denn die Facettenaugen nebst Kopp einer gewöhnlichen Stubenfliege wäre als Trophäe wohl für so einen außerirdischen Jagdkasper wenig attraktiv.
Na wie auch immer. Theta überlebte, und nicht nur das: fortan entwickelte sie sich im Laufe der Jahre selbst zu einer Art Predator, die den jeweiligen Yautjas, denen sie begegnete, sehr nachhaltig zeigte, wo der Frosch die Locken hat. Erbeute Predator-Rüstung von einem ihrer Kontrahenten inklusive. Auf ihrer Reise durch das All landete Theta auch auf einem Planeten, der als Jagdreservat der Yautjas diente. Inklusive Menschen aus verschiedenen Jahrzehnten der Weltgeschichte, die immer dann, wenn es den außerirdischen Jägern danach gelüstete, aus ihrem teilweise jahrzehntelangen Kälteschlaf erweckt wurden, um in den Hasch-mich-Spielchen ihrer Peiniger als Beute zu dienen.
An dem Punkt in Thetas Leben, an dem wir hier in die Story einsteigen, sind einige Jahre vergangen, seit die nun nicht mehr ganz so junge Frau dem letzten Predator über den Weg gelaufen ist. Die Jäger mochten es offenbar nicht so gerne, selbst zu Gejagten zu werden und haben ihre Taktik angepasst, um ihrer Jägerin zu entwischen. Nun wäre dieser dritte und (mindestens zunächst einmal finale) Band der Erzählung rund um Theta wohl kein Comic im „Predator“-Universum geworden, wenn Theta nicht doch dem ein oder anderen Vertreter der Gattung Yautja über den Weg laufen würde. Natürlich gibt es dabei wieder reichlich Splatter-Einlagen. Sie trifft unter anderem auch auf einen Typen namens Schaefer, der sagt, er habe seinen Bruder, einen Soldaten, irgendwann in den späten 80er-Jahren im Dschungel von Mittelamerika verloren. Und um auf den einleitenden Absatz zurückzukommen: Die Truppe um Theta lernt zudem, dass es die Predators auch in sehr viel größeren und sehr viel gefährlicheren Ausführungen gibt …
Grundsätzlich finde ich den Umstand, dass das „Predator“-Universum nun quasi auch eine eigene Ellen Ripley hat, die den Biestern Beine macht, ganz cool. Allerdings denke ich mir auch: Wenn man inzwischen dazu übergehen muss, immer noch schwerere Geschütze aufzufahren in Form von größeren, gefährlicheren und böseren Yautjas als jenen, mit denen es die Heldin der Geschichte bisher zu tun bekam, dann ist es vielleicht ganz okay, die Erzählung hiermit zu einem Ende kommen zu lassen. Der Auftakt damals war cool, gefällt mir heute noch. Der zweite Band im Reservat der Predators war schon nicht mehr so prall und so fällt unterm Strich auch das Fazit zum erst einmal letzten Band aus. Zwar wäre es Ed Brisson immer noch möglich, an die Ereignisse dieses Comics anzuknüpfen, zumal Theta auch immer noch alive und kickin’ ist. Nötig wäre es aber nicht. Es sei denn natürlich, es würden wieder kleinere Brötchen gebacken. Was möglicherweise aber schwierig wird, denn wenn man es ganz nüchtern betrachtet, ist Brissons Heldin inzwischen selbst zu so etwas wie einem Super-Predator geworden. Alles in allem hat das was von Sackgasse.
Versteht mich bitte nicht falsch, der dritte Band ist kein Totalausfall. Es ist wohl das (vermeintliche) Finale, das passieren musste. Durchaus spannend, wie gehabt ziemlich blutig, hält sich aber noch weniger damit auf, den Charakteren Tiefe zu verleihen. Dass Dutchens Bruder plötzlich auftaucht und bisschen Bühnenzeit bekommt, betrachte ich als Fanservice. War nett, aber eben auch nicht mehr. Die Zeichnungen haben mich leider auch nicht so richtig aus dem Sessel gehauen. Freilich, ich habe schon weniger ansprechende Bilder zu Gesicht bekommen – aber eben auch schon deutlich bessere. Mir war das für meinen Geschmack eine Spur zu kritzelig, zu wenig detailliert, zu sehr wie schnell aufs Papier gerotzt wirkend. Was sicher nicht der Fall war, aber der Gedanke ist eben da.
Was bleibt, ist ein durchwachsener Gesamteindruck der bisherigen Reihe und ein Gefühl von „so richtig schade, wenn es jetzt vorbei sein sollte, wäre es nicht“. Es beschleicht mich aber das Gefühl, dass Ed Brisson seine Theta hiermit immer noch nicht vom Haken gelassen hat.
It seems to be an unwritten rule: if you create a monster that, for whatever reason, garners a bit of popularity, then not only must you milk it for all it's worth, churning out sequel after sequel until even the most loyal fans are sick to death of it — no, on top of that, there's always the attempt to introduce an "über-monster." One even more dangerous than the beast that paved the way to fame in the first place.
Which brings us to volume three of the current Predator comic series. With the subtitle The Last Hunt, I can’t help but wonder if that’s more of a hopeful prayer — that this truly is the final installment.
Writer Ed Brisson — who also penned the previous two volumes — started out with a pretty compelling concept for his foray into the world of these alien hunters, whom we now know are officially called the Yautja.
Let’s recap: in some distant future, a girl named Theta watched her family get brutally slaughtered by one of these interstellar trophy-seekers — creatures whose sole purpose is to hunt and, upon victory, mount the skulls of their prey in their display cases back home. Why a Predator would hunt a family with a small child is still a valid question. After all, their supposed code of honor means they only go after worthy adversaries. And frankly, the multi-faceted eyes and crunchy little head of a housefly wouldn’t be much of a prize, even for the worst kind of space douchebag.
Anyway. Theta survived. And not only that — over the years, she became a kind of Predator herself, tracking down Yautja across the galaxy and giving them a taste of their own medicine. She even snagged some of their gear along the way. At one point, her journey took her to a planet the Yautja used as a game reserve, where they kept humans from different eras in cryo-storage — only to wake them up when it was time for some violent hide-and-seek.
By the time we jump back into her story in this third (and for now final) volume, several years have passed since she last crossed paths with a Predator. The aliens, seemingly not too thrilled about being the hunted, have changed up their tactics in an effort to evade her. Of course, this wouldn’t be a Predator comic if Theta didn’t eventually bump into some of their kind again. And yes — there’s plenty of splatter to go around.
She even meets a man named Schaefer, who claims to have lost his brother — a soldier — in the Central American jungle sometime in the late ’80s. And circling back to my earlier point: Theta and her ragtag crew learn that Predators now come in even bigger, badder, and more brutal varieties...
I’ll be honest — I actually think it’s kind of cool that the Predator universe now has its own Ripley-style heroine in the form of Theta. But I also can’t help but feel like once you reach the point of constantly upping the ante with ever more monstrous Yautja to top the last, maybe it’s time to call it a day. The opening arc was strong and still holds up. The second volume, set in the Predator preserve, was already a bit weaker. And this third entry? While not a total misfire, it definitely continues that downward slope.
Sure, Brisson could continue the story — Theta is still alive and very much kicking — but does he need to? Not really. Unless he dials things back a bit. Then again, that might be tough, because if we’re being honest, Theta is basically a Super Predator now. And that doesn’t leave a lot of places to go. It all feels a bit like a narrative dead-end.
To be clear, volume three isn’t bad. It’s very much the kind of finale you’d expect: high on action, gory as hell, but not especially concerned with character depth. The sudden reappearance of Dutch’s brother? Straight-up fan service. Cute, but that’s about it.
And then there’s the artwork. Sadly, it didn’t wow me. I’ve seen worse, no doubt — but I’ve also seen much, much better. For my taste, it was too sketchy, too messy, and gave off the vibe of being hastily thrown onto the page. I’m sure that wasn’t the case, but that was the impression.
What’s left is a mixed bag of a series, and a closing chapter that, if it really is the end, wouldn’t be all that heartbreaking. Still, I can’t shake the feeling that Ed Brisson isn’t quite ready to let go of Theta just yet.
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