[English version below]
Hach ja, der Frühling ist endlich da! Sonne, angenehme Temperaturen und dazu das Leben, das in die Welt zurückkehrt. Ihr wisst schon: spontanes Aufblühen der Natur mit allem, was so dazu gehört. Sicherlich, für viele Finsterlinge (okay und Allergiker*innen) mögen Herbst und Winter die spannenderen, weil melancholischeren Jahreszeiten sein. Für diejenigen unter Euch, die am Frühling Gefallen finden, ohne gleich als Sonnenanbeter mit Badelatschen durch Feld, Wald und Wiese zu flanieren, haben The Jezabels mit ihrem Debütalbum „Prisoner“ möglicherweise den passenden Soundtrack gebastelt.
Was wissen wir denn über die Jezabels? Nun, das Quartett kommt aus Australien, genauer: Sydney, und hat sich im Jahre 2007 gefunden. Kennengelernt haben sich Hayley (Gesang), Heather (Piano, Keyboard), Nik (Drums) und Sam (Rhythmusgitarre) an der University of Sydney. Die beiden Damen der Band spielten vorher in Byron Bay (Neusüdwales), bevor sie sich entschlossen, zwecks Studium nach Sydney zu gehen. Dort trafen sie dann auf die genannten Herren der Schöpfung und schon waren die Jezabels geboren. Ab dem Jahre 2009 begann die gemeinsame Arbeit Früchte zu tragen. Im Februar jenes Jahres erschienen die EPs „The Man Is Dead“ sowie im November „She‘s So Hard“. Ein gutes Jahr später folgte die dritte und bisher letzte EP „Dark Storm“, die es immerhin auf Platz 1 der australischen iTunes Charts schaffte. Und nochmals ein gutes Jahr danach erschien „
Würde man die Jezabels musikalisch zwingend in Schubladen stecken wollen, fielen sicherlich Schlagworte wie Alternative bzw. Indie Rock. Die Jezabels selbst bezeichnen ihre Mucke hingegen als "Intensindie". Intensiv trifft es ziemlich gut, wenn man die Musik der Jezabels umschreiben möchte. Das offenbart bereits das Eröffnungs- und Titelstück "Prisoner", das mit höchst dramatischen Einsatz einer Orgel eingeleitet wird und sich zu tempomäßig immer weiter dem Finale entgegen steigert. Gleich zu Beginn machen die Jezabels deutlich, dass sie musikalisch einiges auf dem Kasten haben und im Verlauf der nachfolgenden knapp 50 Minuten alles tun werden, um Hörende bei Laune zu halten.
Großen Anteil daran hat die kräftige, faszinierend losgelöste, über der vielseitigen Instrumentierung schwebende Stimme von Frontfrau Hayley. Keine dieser üblichen Minimaus-Piepsstimmchen, die wir in diesen Tagen so oft serviert bekommen. Hier stecken echte Power und Emotionen dahinter. Was sie im nachfolgenden Song „Endless Summer“ sehr eindrucksvoll unter Beweis stellt. Für den Autor dieser Zeilen übrigens DIE Powerballade dieses Frühlings. Überhaupt: das ganze Album klingt nach Freiheit, nach Abenteuer, nach der oft zitierten Zeit des Erwachens. Eben nach Frühling. Nicht notwendigerweise immer nach Grillpartys im Grünen, wobei sich dieses Album auch dafür anbietet. Nein, viel mehr nach einer Reise über so langsam wieder begrünten Landstraßen, Ziel völlig egal. Hauptsache raus, Freiheit schmecken und Leben erleben. „Long Highway“ bietet sich als Untermalung dafür bestens an. Genauso schwingt aber auch immer eine bittersüße Melancholie in allen Songs mit. Um auch hier wieder ein Bild zu bemühen: vergleichbar mit der leichten Wehmut, wenn die flüchtige Bekanntschaft aus dem Stadtpark, mit der man sich einen großartigen, sonnigen Frühlingsnachmittag über so prächtig unterhalten hat, eben nicht mehr bleibt als eine kurze Überschneidung mit dem eigenen Leben.
Wenn die Jezabels mit ihrem Debütalbum eines bewirken, dann ist es, einen unbändigen Drang zu wecken, rauszugehen, den Frühling zu genießen und das Leben in all seinen Facetten zu spüren und zu erleben. Die guten wie die schlechten. „Prisoner“ – dynamisch, mitreißend, fesselnd, intensiv und ganz, ganz große Indie-Kunst. Selbst Schuld, wer das verpasst. Ich liebe das Internet. Und ich liebe Streamingdienste wie simfy, ohne die ich vielleicht niemals auf die Jezabels aufmerksam geworden wäre. Neugierig, wie ich nun mal bin, klickte ich seinerzeit auf das Cover von „Prisoner“, das bei simfy eine Woche vor Deutschland-Release zum Hören angeboten wurde. Ende vom Lied: seit Release ist das schmucke Digipac mein Eigen und die Mucke ein Dauergast in meinen vier Wänden, im Auto, im iPhone – ja, einfach überall! Jeder Frühling hat bei mir einen eigenen Soundtrack und in diesem Jahr ist es „Prisoner“. Die Jezabels machen hier einfach alles richtig, sodass ich Euch dieses Kleinod zeitgenössischen Indie-Rocks wärmstens ans Herz legen möchte!
Ah, yes—spring is finally here!
Sunshine, warm temperatures, and life slowly returning to the world around us. You know what I mean: nature blooming back to life, birds, flowers, the whole beautiful mess.
Sure, for some folks—especially the brooding types (and allergy sufferers)—autumn and winter might hold more appeal with their built-in melancholia. But for those of you who love spring without necessarily wanting to prance around in flip-flops and tank tops across fields and forests, The Jezabels may just have crafted the perfect soundtrack with their debut album Prisoner.
So, who exactly are The Jezabels?
The quartet hails from Sydney, Australia, and formed in 2007. Hayley (vocals), Heather (piano/keys), Nik (drums), and Sam (rhythm guitar) met while studying at the University of Sydney. The two women had previously played together in Byron Bay (New South Wales) before moving to the city for school—where they eventually crossed paths with the two gentlemen—and The Jezabels were born.
Starting in 2009, their hard work began to pay off:
In February, they released the EP The Man Is Dead, and in November, She’s So Hard. One year later came the third and final EP, Dark Storm, which hit #1 on the Australian iTunes charts. And just a little over a year after that, their full debut album Prisoner was unleashed—and is now finally available for us to enjoy as well.
If you feel the urge to pigeonhole their sound, you’d probably reach for tags like alternative or indie rock.
But The Jezabels themselves call their music “intensindie.”
And honestly? "Intense" is a perfect word to describe what they do. That intensity becomes immediately apparent in the opening (and title) track “Prisoner,” which kicks off with a dramatic burst of organ and steadily builds tempo toward a soaring finale.
Right from the start, The Jezabels make it crystal clear:
They have serious musical chops—and they plan to keep you hooked for the next 50 minutes.
The Sound of Freedom and Adventure
A huge part of that magic is Hayley's voice—a powerful, unchained, almost ethereal presence that floats above the rich, multifaceted instrumentation.
Not some breathy, wafer-thin voice like so many we’re bombarded with these days. This is real power, real emotion. She proves it stunningly on “Endless Summer,” for me, THE power ballad of this spring.
In fact, the entire album feels like freedom, like adventure—like that long-quoted awakening of the soul we associate with spring. Not necessarily backyard barbecues, mind you—(though this album would fit those, too)—but more like cruising down newly green country roads with no destination, just a thirst for life and the open air. “Long Highway” would be the perfect companion for such a ride.
And yet, there’s always a bittersweet undercurrent running through these songs—like the fleeting sadness you feel after a perfect sunny afternoon spent with a stranger you’ll never meet again.
If The Jezabels achieve anything with their debut, it’s this:
They ignite a fierce longing to go outside, to experience the spring, and to feel life in all its messy, complicated beauty.
The highs and the lows.
Prisoner — dynamic, thrilling, gripping, intense—is a masterclass in contemporary indie rock.
Missing out on this?
Your loss.
Honestly, I owe a lot to the internet—and to streaming services like simfy. Without them, I might never have stumbled upon The Jezabels. Curious as ever, I clicked on the Prisoner album cover when simfy featured it a week before the official German release.
The result?
The moment it hit stores, I bought the gorgeous digipak—and it’s been on constant rotation ever since.
At home, in my car, on my iPhone—everywhere. Every spring, I seem to find a new personal soundtrack. And this year, it’s Prisoner.
The Jezabels nailed it—perfectly.
I cannot recommend this sparkling gem of indie rock enough.
Roman Empire